(426) Immer schön flexibel bleiben
Am 15. Januar 2005, die Tinte auf dem Kaufvertrag ist kaum trocken, treffe ich meinen Architekten und seinen bauführenden Freund im noch unrenovierten Haus. [Weiterlesen …]
Zu allererst lernte ich im Charolais das Gesellschaftsleben der Engländer kennen. An Heilig Abend begab ich mich, festlich gekleidet, ins benachbarte Restaurant Montchappa zum Essen. Ich war, wie so oft, die Erste. Franzosen essen später als Schweizer. Nach mir kam ein ebenfalls festlich gekleidetes Paar. Dany, die Wirtin, stellte mich als ihre Nachbarin vor. Es waren Engländer. Sie besitzen in Frankreich zwei Häuser und verbringen abwechselnd ihre Zeit in England oder Frankreich. Man kam ins Gespräch. Das Ergebnis: Anderntags war ich zum Christmas Cake (nicht Pudding) eingeladen. Der angebotene Kaffee überstieg jede Erwartung an englischen Kaffee. Er kam nämlich aus Deutschland. Sie wiederum stellten mich weiteren Engländern vor. Diese kannten sehr nette Deutsche, ebenfalls in Rente, mit einem tollen Haus aus dem 17. Jahrhundert. So was nennt sich Kettenreaktion.
Die erste Einladung zu einem Aperitif bei Franzosen war in jeder Hinsicht denkwürdig. Das Ereignis sollte um 20 Uhr bei Pierre und Claude beginnen. Anwalt und Inhaber einer erfolgreichen Pferdezucht. Wegen der späten Stunde ass ich einmal vorsorglich ein kleines Abendessen. Man zeigte mir das Haus und eine superbe Sammlung historischen Sèvre Porzellans. Einige Teile waren mit einem zauberhaften Rosenmuster bemalt. Das war der Augenblick, als ich beschloss, mein Budget über den Haufen zu werfen und in meinem Garten schon von Anfang an die Rosentunnels zu installieren. Doch zurück zu besagtem Aperitif, der gleich darauf begann. Tja, ein französischer Aperitif kann ein ganzes Abendessen ersetzten. Lediglich Getränke und ein paar Nüsschen, das nennt sich “un verre”. Bei meinem ersten Aperitif waren also die Gäste, ohne ein Wort zu sagen, fast verhungert.
Geküsst wird rasch. Kleine Kinder werden angehalten “gib Madame ein Küsschen”. Das ist ausgesprochen gewöhnungsbedürftig. Punkto Duzen gibt es eigene Regeln. Man beginnt mit dem Anbieten des Vornamens, aber siezt weiter. Dabei kann es durchaus ein ganzes Leben lang bleiben. In guten Familien spricht die Schwiegertochter die Schwiegermutter mit dem “Sie” an. In adeligen Kreisen siezen sich sowohl die Ehepaare, als auch die Kinder und die Eltern. Häufig werde ich zu “Quatre Heures” eingeladen. Da besuche ich eine andere Dame und wir tauschen uns aus. Dann wiederum bin ich regelmässig Gast bei ehemaligen amerikanischen Diplomaten. Er kocht ausserordentlich gut, sie stellt anregende Tischrunden zusammen und jede Einladung ist einfach wohltuend. Ein andres Mal war ich zur Besichtigung einer renommierten Viehzucht eingeladen. Ich, blutiger Laie, stellte mir Bauern mit ein paar Kühen vor. Nichts da, das Bauernhaus in herrschaftlichem Outfit. Die Ställe und Scheune wunderschön renoviert. Alles 16. Jahrhundert. Im vom Gartenarchitekten gestalteten Garten befand sich ein riesiges Schwimmbassin mit eleganter Beleuchtung und automatischer Abdeckung. Das Ganze in einer wunderschönen Landschaft gelegen.
Landschaft des Charolais (Bild: Catherine Beuret)
Jetzt weiss ich erheblich mehr über Viehzucht.
Das Konterfei eines stolzen Charolais, aber nicht von “meinem” Viehzüchter.
Fazit: Alles neu und sehr spannend.
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Hinweis: Am 4. September startet die fünfteilige TV-Serie «Auf und davon» im Schweizer Fernsehen. Die Serie berichtet von ausgewanderten Schweizerinnen und Schweizern. Die pensionierten Auswanderer vertritt der ehemalige «Tagesschau»-Moderator Hansjörg Enz. Er lebt als Entwicklungshelfer im Kongo.
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