Im Stafetten-Blog berichten abwechselnd alle 3 Wochen Schweizerinnen und Schweizer aus dem Ausland - subjektiv, unterhaltend und authentisch.

  Catherine Beuret
  2005 mit vier Katzen ins Burgund (Charolais) ausgewandert.

(425) Metamorphose zur Gärtnerin

Gartenarbeit fand ich grässlich und Essen im Garten unangenehm. Niemand, am wenigsten ich selber, hielt es für möglich, dass ich einmal gärtnern würde. Das kam fast zufällig, mit dem Kauf eines Hauses mit Terrain für die Katzen. Dieses Terrain sah grausig aus. Alte Pneus, verfallene Ställe, Tierkadaver, eine Essigbaum-Plantage, Brennesseln und mehrere Sorten Disteln verunstalteten den 900 m² grossen Garten. Auf zwei Seiten stecken hohe alte Mauern das Terrain ab. Auf den anderen Seiten grenzt mein Haus und ein Drahtzaun zum Garten des Nachbarn. Vom Bassin habe ich schon erzählt (siehe letzten Beitrag). Dann gibt es einen Ziehbrunnen im Garten und einen weiteren alten Ziehbrunnen auf der Grenze zum Nachbarn. Der ist zur gemeinsamen Nutzung gedacht. Bald wurde mir klar: Da muss was unternommen werden!

Mit Howcrofts Hilfe zum perfekten Garten

Noch in der Schweiz stiess ich auf ein Buch der Gartenarchitektin Heidi Howcroft. Das überzeugte mich derart, dass ich Heidi Howcroft um ihre Hilfe anfragte. Sie kam im Herbst 2005 für 24 Stunden hierher, besichtigte das Terrain, fragte nach meinen Vorstellungen und machte vor Ort einen ersten Entwurf. Meine Wünsche waren: Blumen in roten, blauen und weissen Farben. Blumen sollen riechen. Ich möchte beim Spazieren saubere Schuhe behalten. Schattenzonen sind unabdingbar. Lediglich meinem Wunsch nach einem Garten ohne Aufwand, konnte sie nicht nachkommen. Dieses Ansinnen erheiterte sie. Im Frühjahr 2006 realisierte ein ansässiges Unternehmen den Entwurf, setzte sechs Platanen, pflanzte 30 Meter Hainbuchen-Hecke, stellte 20 Meter Rosentunnels auf und säte angeblich Rasen. Mit Heidis Pflanzliste kaufte ich erste Pflanzen. Von da an kam ich - ich erwähnte es in einem früheren Bericht - zum vierten Mal auf die Welt.

Es gab schrecklich viel zu tun und ich musste laufend Gartenwerkzeug einkaufen. Da in meiner Region das Angebot, oft von schlechter Qualität ist, bestellte ich das Meiste bei Manufactum Deutschland. So brachten die Paketdienste Gartenschläuche, Schlauchwagen, Wassertonnen, fahrender Rasensprenger, Hacken, Schaufeln, Scheren und vieles, vieles mehr. Ich musste mich über Rasenmäher kundig machen. Aus Ziehbrunnen kommt das Wasser auch nicht so von selbst. Der Plombier belehrte mich über Pumpen und Kompressoren. Die Kosten überschlugen sich. Dank dem Erbe meines Zwillingsbruders besitze ich heute einen schönen Garten.

Franzosen und Engländer entdecken meinen Garten

In diesem Jahr fragte mich die Gemeinde um eine sonntägliche Öffnung meines versteckten Gartens an. Die Bewohner der näheren und weiteren Umgebung kamen zur Besichtigung. Es war zwar anstrengend aber ausgesprochen anregend. Im selben Monat, im Juni, kamen auch noch “Roses anciennes en France”. Davon in einem späteren Bericht. Ausgewanderte Engländer haben ebenfalls meinen Garten entdeckt. Jeder erzählt dem Anderen und sie dürfen kommen. Soviel ungeliebtes Englisch musste ich noch nirgends sprechen.

Vorher - Nachher, eine kleine Bildreportage

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Der “Garten” 2005

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März 2006

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Der Garten 2009, eine Augenweide
(alle Bilder: Catherine Beuret)

Man liebt Schwertilien, Flieder, Rosen, Hortensien und Hibiskus

Hier sind Gärten das Gesprächsthema. In der Bäckerei, auf der Strasse und einfach überall unterhält sich jeder gerne über seinen Garten. Tipps zu Aprikosenbäumen mit fehlenden Früchten, das Bekämpfen von Unkraut und Schädlingen oder Erfahrungen mit neuesten Anschaffungen machen die Runde. Offensichtlich ist hier die Liebe zu Schwertlilien, Flieder, Rosen, Hortensien und Hibiskus. Die Büsche werden heftig in Form geschnitten, egal ob, Buchs oder Forsythie. Praktisch jeder Garten verfügt auch über mehrere Gemüsebeete. In Frankreich gibt es einen Wettbewerb für den Blumenschmuck der Gemeinden. Da werden jährlich Blumen, keine Sterne, als Gütezeichen vergeben. Diese werden an den Eingängen der Kommunen auf Tafeln angezeigt.

Fazit: Nicht nur Engländer sind gartenverrückt.

Weiterführende Links
(424) Immer mehr Katzen
(418) Ein Umbau und zwei Verluste
Manufactum Deutschland
Blumenschmuck der Gemeinden

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  Catherine Beuret
  2005 mit vier Katzen ins Burgund (Charolais) ausgewandert.

(420) Empfang der Neuzuzügerin

Jeder Schweizer weiss, am neuen Wohnort meldet man sich bei der Gemeinde an. Man gibt seine Geburtsurkunde [Weiterlesen …]

  Catherine Beuret
  2005 mit vier Katzen ins Burgund (Charolais) ausgewandert.

(419) Wieder Glück gehabt

In der dritten August-Woche 2005 kann ich zügeln. Zu den Vorbereitungen gehört der rechtzeitige Kauf eines neuen Autos. Sechs Monate vor dem Umzug gekauft, gilt das Auto [Weiterlesen …]

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  Catherine Beuret
  2005 mit vier Katzen ins Burgund (Charolais) ausgewandert.

(418) Ein Umbau und zwei Verluste

Ein Haus zu finden ist das eine (siehe letzten Beitrag), es umzubauen eine andere Geschichte. Zuerst suche ich einen Architekten. [Weiterlesen …]

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  Catherine Beuret
  2005 mit vier Katzen ins Burgund (Charolais) ausgewandert.

(417) Gesucht: schönes altes Haus im Burgund

Mein zukünftiges Haus sollte Balkendecken, Tonplattenböden und Terrain für meine Katzen haben. Ich wollte ein schönes altes Haus. [Weiterlesen …]

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  Markus Dietschy
  Seit 2001 als "Pendler" in Recife (BRA)

(415) Zugvögel

Ich habe das Bedürfnis und die Möglichkeit, der Wärme und dem schönen Wetter nachzureisen. Mit mir teilen dies [Weiterlesen …]

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  Markus Dietschy
  Seit 2001 als "Pendler" in Recife (BRA)

(412) Aus gehabtem Schaden viel gelernt

Jeder “Ausländer” kann in Brasilien bis heute Grund und Boden [Weiterlesen …]

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  Richard Züsli, Careguide
  

(410) SF TV: Auf und davon

Hinweis: Am 4. September startet die fünfteilige TV-Serie «Auf und davon» im Schweizer Fernsehen. Die Serie berichtet von ausgewanderten Schweizerinnen und Schweizern. Die pensionierten Auswanderer vertritt der ehemalige «Tagesschau»-Moderator Hansjörg Enz. Er lebt als Entwicklungshelfer im Kongo.

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Weiterführende Links 
TV-Serie «Auf und davon»

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  Markus Dietschy
  Seit 2001 als "Pendler" in Recife (BRA)

(407) Komme mit Geld

In den ersten Jahren, als ich mich in Brasilien aufhielt, hatten wir eine Inflation von bis zu 55 Prozent - im Monat, wohlverstanden! [Weiterlesen …]

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  Antonio Coduri
  2006 mit Ehefrau Noi nach Hua Hin (THA) ausgewandert.

(382) Tschüss Schweiz, Sawasdee Thailand

Sawadih kha (sagt Frau), Sawadih khap (sagt Mann). Verstanden? Mai pen rai! (macht nichts). Denn ich beginne meinen Bericht aus unserer neuen Heimat mit [Weiterlesen …]

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  Elisabeth Hilfiker
  2002 nach Apulien (ITA) ausgewandert.

(379) Die jüngste Baustelle

Als eine der vorläufig letzten grossen Arbeiten wurden alle bestehenden elektrischen Kabel neu eingezogen. Im ganzen zweistöckigen Haus! [Weiterlesen …]

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  Elisabeth Hilfiker
  2002 nach Apulien (ITA) ausgewandert.

(378) Warm und wasserdicht

Nebst den amtlichen Ausflügen widmete ich mich in diesem ersten Jahr diversen wichtigen Verbesserungsarbeiten am Haus. Noch vor den nass-kalten Wintermonaten mussten dringend [Weiterlesen …]

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  Elisabeth Hilfiker
  2002 nach Apulien (ITA) ausgewandert.

(376) Zaubern im Autozirkus

Noch ist der Canossagang, der mir die Immatrikulation meines Autos Wert war, nicht ganz abgeschlossen. Endlich kann ich die italienischen Nummern-Schilder beziehen. Heureka. [Weiterlesen …]

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  Elisabeth Hilfiker
  2002 nach Apulien (ITA) ausgewandert.

(374) Nichts ist unmöglich, Toyota…

Einfach ist sie nicht, die italienische Bürokratie! Ich beabsichtige nicht, mich über Bekanntes zu äussern. Eher darüber, wie sie [Weiterlesen …]

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  Elisabeth Hilfiker
  2002 nach Apulien (ITA) ausgewandert.

(373) Licht, Luft und lange Leinenvorhänge

Nebst den vielen abenteuerlichen Gängen auf die obligaten Ämter, von denen später noch die Rede sein wird, begann ich nun [Weiterlesen …]

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  Elisabeth Hilfiker
  2002 nach Apulien (ITA) ausgewandert.

(371) Ankommen

Die erste Nacht im neuen Heim ‘Piccoli Cuti’ bringt keine Entspannung. Wie eine Diebin schleiche ich durch die kahlen Räume, [Weiterlesen …]

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  Elisabeth Hilfiker
  2002 nach Apulien (ITA) ausgewandert.

(369) Annäherungsversuche an mein Domizil

Die Tage und Wochen nach dieser surreal anmutenden Nacht, in welcher ich ein (ja: mein!) Haus käuflich erworben hatte, erlebte ich wie im Traum (siehe letzten Beitrag). Albtraum oder Märchentraum? [Weiterlesen …]

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  Eduard Meister
  2003 mit Ehefrau Milka nach Zentralserbien (SRB) ausgewandert.

(353) Luxusinvestition

Als feststand, dass ich ein halbes Jahr in der Schweiz arbeiten würde (siehe früheren Beitrag), haben wir uns entschlossen, [Weiterlesen …]

  Eduard Meister
  2003 mit Ehefrau Milka nach Zentralserbien (SRB) ausgewandert.

(349) Das Einrichten nimmt kein Ende

Nachdem die Garage fertiggestellt ist, steht im Sommer 2004 das Hilfsgebäude auf dem Programm (siehe letzten Beitrag). Dazu messe ich das Land aus, zeichne einen Plan, berechne [Weiterlesen …]

  Eduard Meister
  2003 mit Ehefrau Milka nach Zentralserbien (SRB) ausgewandert.

(348) Vom Mieter zum Bauherr

Frühling 2003. Die Packerei für den Umzug ins Ausland ist komplex, da nebenher [Weiterlesen …]

  Alfredo Marti
  Seit 1998 mit Ehefrau Anita an der Costa Dorada (ESP).

(345) Träume wandeln sich

Nachdem das Haus und der Garten schön hergerichtet waren, hätte man eigentlich annehmen können, dass jetzt alles in bester Ordnung sei. Weit gefehlt! [Weiterlesen …]

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  Alfredo Marti
  Seit 1998 mit Ehefrau Anita an der Costa Dorada (ESP).

(343) Vom spanischen Bauhandwerk etwas lernen

Nachdem ich mich nach meiner Menengitis vier Wochen wirklich geschont hatte (siehe früheren Beitrag), begann ich damit, die neun Jahre alte Ballustrade abzubauen. [Weiterlesen …]

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  Alfredo Marti
  Seit 1998 mit Ehefrau Anita an der Costa Dorada (ESP).

(333) Selber bauen in Spanien

Und so gings weiter (siehe letzten Beitrag vom Kauf des Ferienhäuschens): Juhu, wir haben ein Ferienhäuschen in Spanien, wo es immer warm ist, nur 150 m vom Meer! Was will man noch mehr? [Weiterlesen …]

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  Ingrid Stocker Spitzers
  2007 in die Bresse (FRA) ausgewandert

(323) Nicht nur Hafer, Heu und Hufeisen

An einem neuen Ort weiss man zu Beginn noch nicht genau, wo man was beziehen kann. Für den täglichen Bedarf ist hier im nahen Supermarkt gesorgt und Do-it-Yourself Artikel findet man in der “Bricolage”. [Weiterlesen …]

  Ingrid Stocker Spitzers
  2007 in die Bresse (FRA) ausgewandert

(319) Das Bresse-Leben, ein Jahr danach

Wie die Zeit vergeht! Vor gut einem Jahr war ich mitten im Umzug von der Schweiz nach Frankreich. Die ganzen Vorbereitungen und die ersten Erlebnisse [Weiterlesen …]

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