Alfredo Marti
  Seit 1998 mit Ehefrau Anita an der Costa Dorada (ESP).

(345) Träume wandeln sich

Nachdem das Haus und der Garten schön hergerichtet waren, hätte man eigentlich annehmen können, dass jetzt alles in bester Ordnung sei. Weit gefehlt! Jetzt merkte ich erst, dass mir die Gartenarbeit gar nicht so Spass machte. Auch meine Frau Anita hatte nach längerem Arbeiten im Garten Rückenprobleme, und auch Gelenkeschmerzen machten sich bemerkbar.

Auto nötig für den Einkauf im Zentrum

Ein anderes Problem war der Einkauf. Dazu musste immer ein Fahrzeug zur Verfügung stehen, da wir zwar am Meer aber auch 6,5 Kilometer von der nächsten Einkaufsmöglichkeit entfernt lebten. Eigentlich sind wir beide Stadtmenschen, und in der Urbanisation (so heissen hier Wohn- Siedlungen ) war der grösste Teil der Häuser nur in den Ferien bewohnt. Im Winterhalbjahr waren wir bis auf vier Wohnhäuser allein. Der Wunsch, wieder in einem belebten Ort zu leben, wurde immer stärker und so wir fingen an, über einen Verkauf des Hauses zu diskutieren.
So einfach würde dies gar nicht werden. Als Radioamateur wollte ich die Möglichkeit, eine Antenne aufstellen zu können. Auch wollte ich auf meine komplett ausgerüstete mechanische Werkstätte nicht verzichten.

Neues Glück im neuen Haus

Wir hatten grosses Glück und fanden etwas, das uns beiden zusagte. Das Haus bot unten eine grosse Garage von 52 m2, in der auch meine Werkstatt untergebracht werden konnte. Im zweiten Stock verfügte sie über eine geräumige und schöne Wohnung mit 143 m². Die ganze Dachterrasse gehörte ebenfalls uns. Dort konnte ich, ohne andere Mitbewohner zu fragen, meine Antennen wieder aufstellen. Im ersten Stock befinden sich zwei kleine Ferienwohnungen, die nur im Sommer genützt werden.

Kein Heimweh nach der Schweiz

Wir haben uns recht schnell eingelebt in Sant Carles de la Rapita. Praktisch jeden Sonntagabend gehen wir zum Tanz ins „Casal de Jubilados”, dem Zentrum für Pensionierte. Wir kennen auch schon sehr viele Leute (siehe auch früheren Beitrag).
Regelmässig nehmen wir am Dienstag- und am Donnerstagnachmittag am Turnen teil, welches ebenfalls im Casal angeboten wird. Wir sind froh, dass wir so gut aufgenommen worden sind von den Leuten hier. Heimweh kennen wir keines. Wir haben hier unsere zweite Heimat in Spanien gefunden. Dank Satellitenfernsehen sind wir noch immer bestens orientiert, was in der Schweiz passiert und pflegen den Kontakt weiterhin zu unseren Freunden und vor allem zu meinen zwei verheirateten Töchtern, welche ja noch in der Schweiz leben. Unseren Entschluss, frühzeitig aus dem Arbeitsalltag auszusteigen und etwas bescheidener in Spanien zu leben, haben wir noch nie bereut.

Nun ist es Zeit, den Stafettenstab weiterzureichen an Eduard Meister aus Serbien, den ich auf diesem Wege herzlich grüsse,
“Alfredo” (Heinz) Marti.

 ♦

Weiterführende Links
(337) Zu Hause im viersprachigen Spanien

3 Personen mögen diesen Eintrag.

Keine Kommentare

Kommentare

  1. Catherine Beuret

    01.04.2009 11:08

    Lieber Alfredo (Heinz) Marti,

    danke für die interessante Berichte. Freude habe ich am Wandel von “Heinz” zu “Alfredo”. Heinz ist auch für Franzosen schwierig auszusprechen.

    Ich wünsche weiterhin alles Gute.

  2. Béatrice Marti

    02.04.2009 12:59

    Gratuliere Bruderherz, Das war ein schöner, interessant zu lesender Bericht über Euer “neues” Zuhause. Und, Du weisst ja, ich liebe Spanien auch.
    See you,
    Be

  3. Andreas Sommer

    03.04.2009 16:19

    Lieber Alfredo (Heinz), Liebe Anita

    Herzlichen Dank für den sehr interessanten Bericht.
    Auswandern und Wurzeln schlagen ist wirklich nicht so einfach, wie sich das manche vorstellen, und wir freuen uns,
    dass Ihr beide - nun in der Stadt -
    zufrieden und glücklich leben könnt ! Die Blumen gedeihen ja auch auf der Dachterrasse, und den Antennen gehts je weiter oben je besser !
    73 + 55 von Res+Heidi