Im Stafetten-Blog berichten abwechselnd alle 3 Wochen Schweizerinnen und Schweizer aus dem Ausland - subjektiv, unterhaltend und authentisch.

  Edy und Brigitte Odermatt
  Seit 2006 im "Wohnmobil" in Südamerika unterwegs.

(318) Tranquilo - oder: Wo ist das Problem?!

Dezember 2008, Paraguay/Argentinien.  Grenzverkehr Paraguay Ciudad del Este. Während Brigitte die Grenzformalitäten alleine bewältigt, warte ich im Robusto, um bei Bedarf umparkieren zu können. Chaos Total, pfeifende Polizisten, hunderte von Moto-Taxis die kreuz und quer durch die Gegend flitzen, LKW’s, die sich aus den Seitenstrassen ihren Weg suchen und um Fahrgäste werbende Minibusse. Nicht zu vergessen die grenzüberquerenden Touristen als Fussgänger, welche in Paraguay günstig Bettzeug oder Autoreifen einkaufen und diese Sachen selber über die Grenze schleppen. Ein richtiges Verkehrs-Birchermüesli. Dies alles bei 45° mit viel Gehupe und trotzdem südamerikanischer Gelassenheit.
Kurz darauf kommt uns in Paraguay auf der Hauptstrasse ein Motorrad entgegen, darauf zwei Männer. Der Hintere hat ein kleines Fohlen auf den Armen!

gut-geschnurt.jpg

 Gut geschnürt ist halb gefahren (Bild: Edy und Brigitte Odermatt)

Schmeichelkatze

Im Chaco fahren wir hunderte von Kilometern auf sehr guter Strasse geradeaus Richtung Salta, Argentinien. In Salta stehen wir für einige Tage auf dem Camping Municipal. Am zweiten Tag wird das Schwimmbecken wegen des Besuches von 10′000 Leuten wieder abgelassen. Zum Glück, so halten sich die Tagesbesucher in vernünftigen Grenzen.
Gleich nach der Ankunft schleicht uns eine grau-weisse Katze um die Beine. Brigi stellt ihr eine Tasse mit Milch hin, welche sie sofort wegzüngelt. Da beginnt es zu regnen und schwupp, ist der Kater schon auf einem Hinterreifen im Trockenen. Am nächsten Morgen bin ich kaum draussen, streicht mir die Katze schon miauend um die Beine. Selbstverständlich bekommt sie postwendend frische Milch. Einen der aufgestellten Campingstühle belegt sie sofort, streckt sich und legt sich hin.
Für uns als Katzenunerfahrene war es erstaunlich, wie zutraulich Chico, wie wir ihn nannten, war. Nie hat er beim Spiel die Krallen rausgelassen oder gebissen. Er versuchte auch ins Fahrzeug reinzuspringen. Chico, der Kater, hat uns Freude bereitet.
Für uns eine neue Erfahrung mit einer Katze, welche Amigo natürlich nicht zugelassen hätte.

Zeit…

Unsere Aufbau-Klimaanlage muss gewartet werden. Dazu brauchen wir ein Spezialgas und einen guten Klimatechniker. Den Gaslieferanten finden wir schnell in Salta. Unseren gewünschten Gastyp hat er nicht an Lager, versichert aber, dass dieser bis Dienstagmorgen aus Buenos Aires lieferbar sei. Er vereinbarte mit seinem Techniker auf Mittwoch morgen 08.00 Uhr auch einen Termin bei uns auf dem Camping.
Am Dienstagmorgen bekommen wir im Geschäft Bescheid, die Gasflasche sei noch auf einem LKW, der noch nicht vollständig entladen sei - es dauere noch ein bisschen.
Am Abend kommen wir zu Robusto zurück, wo wir eine hinterlegte Notiz finden, der Gas-Chef sei nachmittags hier gewesen. Er hätte das Gas aber wieder mitgenommen. Während ich den Grill ankicke, holt Brigi abends um 21.00 Uhr mit einem Taxi das Spezialgas und macht telefonisch mit dem Mechaniker erneut auf Morgen um 08.00 Uhr bei uns auf dem Camping ab.
Mittwoch mittags um halb eins geben wir das Warten auf und machen uns für einen Stadtbesuch bereit. Am Eingang des Campings kommt uns ein roter, rostiger Peugeot entgegen. Vater und Sohn entschuldigen sich überschwänglich, sie hätten halt so viel Arbeit.
Der Vater ist Fachmann, hat sämtliche notwendigen Geräte dabei und geht die Sache sehr professionell an. Der Sohn ist ein müder Handlanger. Wahrscheinlich wurde dann durch etwas zu schnelles, vielleicht auch etwas zu viel eingelassenes Gas der Leitungsdruck zu hoch; ein fürchterlicher Knall und ein kurzes Kunststoff-Leitungsstück hatte ein Loch. Kein Problem, meinte der Vater, er werde dies am Nachmittag flicken lassen und komme am Abend wieder. Dies war so. Abends klappte die Füllung und die Anlage funktionierte. Er wollte noch kein Geld mit der Begründung, wir sollten die Anlage zwischendurch laufenlassen, er komme dann morgen Abend nochmals für eine Kontrolle vorbei.
Da der Gas-Chef am abgemachten Abend nicht erschien, rief Brigi ihn am drauffolgenden Morgen an. Nach 1 ½ Stunden kam er und füllte nach der Kontrolle noch etwas Gas nach. Nun funktioniert alles wieder einwandfrei.
Er verlangte für die Arbeit und das mehrmalige Erscheinen einen sehr geringen Betrag, doch er bekam einiges mehr. Un dazu kennen wir nun einen fachlich verlässlichen Gas-Techniker in Salta.
Wo liegt das Problem? Wir haben ja Zeit! Wir müssen nur unseren europäischen Pünktlichkeitswahn vergessen. Dann ist es auch für uns sehr tranquilo!

Brief zum Jahreswechsel 2009

Liebe Mitreisende
Mittlerweile können wir schon auf fast 3 Jahre Reisen in Südamerika zurückblicken und der Kontinent hält uns immer noch in seinem Bann.
Wir geniessen jeden Moment und haben hier eine fantastische Zeit. Neben den traumhaft schönen Landschaften, die wir gesehen haben, durften wir auch viele wundervolle Menschen kennenlernen und neue Freunde gewinnen.
Manchmal müssen wir uns selbst zwicken um zu realisieren, dass unser Nomadentum nicht nur ein Traum, sondern Wirklichkeit ist, ein wunderschönes Gefühl.
Wir wünschen Euch, dass auch Ihr Träume im 2009 verwirklichen könnt. Dass es ein Jahr der glücklichen Ereignisse, positiven Erfahrungen und Begegnungen wird.

Die Nomaden Edy und Brigitte

Für alle, die selber einmal die Transamazônica unter die Räder nehmen wollen oder auch in Zukunft miterleben möchten, wo die Reise hingeht, lohnt sich ein Besuch auf der Homepage von Edy und Brigitte Odermatt. Dort finden sich auch praktische Tipps für das Nomadenleben in Südamerika. An dieser Stelle weiterhin gute Reise auch vom Careguide.

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 Endlos… (Bild: Edy und Brigitte Odermatt)

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Weiterführende Links
Ciudad del Este
Salta, Argentinien
Homepage von Edy und Brigitte Odermatt
Tipps

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  Richard Züsli, Careguide
  

(219) Traum mbH

Der Stafettenblog schreibt seine eigenen Geschichten. Zum Beispiel die, über wie viele Ecken wir einander kennen oder kennenlernen. [Weiterlesen …]

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  Jean-Pierre und Hanna Molliet
  2006 und 2007 in Caacupé (PAR)

(218) Nach Hause

Jetzt ist Schluss. Hier endet unsere Berichterstattung aus dem Jahr 2007. Wir fliegen in die Schweiz zurück, an die Wärme. Der kleine Rückblick auf die letzten sechs Monate in Paraguay widerspiegelt die abwechslungsreichen Erfahrungen: [Weiterlesen …]

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(217) Politik und Farbenlehre

Die Farbe der regierenden Rechtspartei in Paraguay ist rot, die Zitronen grün. Nur die in dieser Republik wachsenden Bananen sind gelb. Auch sonst gibt es so einiges, an das man sich nur schwer gewöhnen will. [Weiterlesen …]

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(216) Das Leben ist kein Schoggistängeli

Wir haben ein bisschen den Durchhänger. Obwohl: Eigentlich sind wir zufrieden. Selber schuld, wenn man meint, man müsse Ordnung in die hiesige Bürokratie bringen. Schlafende Hunde weckt man einfach nicht. [Weiterlesen …]

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(215) In Buenos Aires wäre es auch schön…

Erste Zweifel tauchen auf, ob wir hier eigentlich am richtigen Ort sind. Das Land ist ebenso schön wie hässlich. Wir bepflanzen aber unseren Garten unverdrossen weiter. Wir gönnen uns Ferien und machen einen Ausflug [Weiterlesen …]

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(214) Alltag zwischen Schule und Baustelle

Wir drücken wieder die Schulbank. Und mich trifft fast der Stromschlag beim Anblick der Stromrechnung. Dafür ist Paraguay ein Paradies für Käfer-Liebhaber. Gemeint sind für einmal nicht die Cucarachas, sondern der VW-Käfer. [Weiterlesen …]

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(213) Klappern gehört zum Handwerk - und Werkzeug

Jetzt geraten auch noch meine Vorsätze beim Schreiben ins Wanken. Ich höre auf mit der chronologischen Schreiberei und kümmere mich um die Handwerker. Mit meinem selber mitgebrachten Werkzeug. Dabei muss man einfach Reinhard Meys “Ich bin Klempner von Beruf” singen (das Original stammt übrigens aus Deutschland, nicht aus Paraguay).

Handwerker (Pdf)

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(212) Unsere “Hütte am Bach” in Paraguay

Wir fliegen wieder nach Paraguay. Als erstes schauen wir nach unserer “Hütte am Bach” (unser Haus). Sie ist noch da. Und was macht man als erstes in einem Haus, das lange unbewohnt war? Richtig: putzen - aber richtig. Ich fahre Auto, obwohl ich versprochen hatte, dies in Paraguay ganz bestimmt nie zu tun. Ob sich wenigstens unsere Handwerker an ihre Versprechen halten?

Haus noch da

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(211) Gestrandet

Unsere Fluggesellschaft geht jetzt auch noch pleite. Wir lernen, wie man Benzin mit Wasser panscht.

Nur fliegen wäre schöner (Pdf)

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(210) Theater beim Zahlen und Fliegen

Hausbesitzer werden ist nicht schwer, es bar zu bezahlen dagegen sehr. Wegen der 2006 in Europa stattfindenden WM müssen wir noch ein bisschen in Paraguay bleiben.

Hausbesitzer (Pdf)

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(209) Mit Volldampf unterwegs

Nach einem Abstecher nach Argentinien und Chile sind wir wieder im Kloster. Während einer Wartezeit haben wir ein Haus entdeckt. Und gekauft. [Weiterlesen …]

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(208) Essen: Viel vom Gleichen

Das Improvisationstalent der Leute und die nahrhafte aber einseitige Küche Paraguays überraschen uns aufs Neue. Jetzt klappt’s auch mit dem Sprachunterricht. Dafür kann man Nordic Walking glatt vergessen. Man schwitzt auch ohne.

Auszeit-Alltag in Paraguay (Pdf)

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(207) Lieber ins Kloster als in die Pampa

Nach einem “ausgefallenen” Spanischkurs kehren wir der Pampa den Rücken zu und gehen ins Kloster, wo’s definitiv angenehmer ist.

Genug Pampa (Pdf)

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(206) Sich erst einmal etwas treiben lassen

Jetzt kann’s losgehen. Als erstes testen wir unsere Nerven mit einer planlosen Busfahrt, die uns zu einer in den 20er-Jahren gegründeten Colonia führt, die wir sieben Jahre zuvor kennen gelernt hatten.

Paraguayisch Roulette: Welchen Bus nehmen wir? (Pdf)

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(205) Einmal etwas Verrücktes tun

Am Anfang stand der Beschluss, einmal etwas Verrücktes zu tun. Das war mit 50. Mehrere Besuche in Paraguay folgten. Unsere fünfte Reise sollte etwas mehr sein. [Weiterlesen …]

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