Eduard Meister
  2003 mit Ehefrau Milka nach Zentralserbien (SRB) ausgewandert.

(353) Luxusinvestition

Als feststand, dass ich ein halbes Jahr in der Schweiz arbeiten würde (siehe früheren Beitrag), haben wir uns entschlossen, das unerwartete Zusatzeinkommen in ein Schwimmbad zu investieren.

Erst die Arbeit, dann das Vergnügen

Daher habe ich schon zwei Monate vor der Abreise eine Equipe zusammengetrommelt (siehe auch Vom Mieter zum Bauherr), welche gewillt war, in Handarbeit 30 Kubikmeter Erde auszubuddeln und diese zwischen Wohnhaus und Hilfsgebäude aufzufüllen. Warum Handarbeit? Erstens kommt das hier billiger, zweitens haben wir ja Zeit, und drittens habe ich mit dem Hundezwinger (siehe auch Das Einrichten nimmt kein Ende) ein Eigentor geschossen, denn auch der kleinste Bagger wäre dort nicht mehr vorbeigekommen. Ich wollte einfach mal einen Aushub vorsehen, ohne bereits zu wissen, wie das Schwimmbad genau aussehen würde. Dafür hatte ich ja im kommenden Frühjahr noch Zeit. Ich wollte das Landstück zwischen den beiden Gebäuden so oder so planiert haben, und da kam mir der Aushub gerade gelegen.

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Wer andern eine Grube gräbt… (Bild: Eduard Meister)

Ich hätte gerne ein Schwimmbad, bitte

Als ich dann im Frühjahr wieder zu Hause war, ging die Suche nach Schwimmbädern los, was nicht ganz einfach war. Obschon bei unserem Klima ein kühlendes Nass eigentlich fast ein Muss ist, gilt das beim hiesigen Lebensstandard als Luxus. Wir fanden in der näheren Umgebung kaum Privatschwimmbecken, und wenn überhaupt, waren es einfache Ausführungen ohne Filteranlagen. Beiläufig erinnerten wir uns daran, dass unser Zahnarzt in Belgrad einen Swimmingpool besitzt, und so kamen wir an die Adresse einer Firma, welche solche Bäder baut. Wir fuhren also dorthin, um uns umzusehen und beraten zu lassen.

Der faszinierte Bade-Meister

Mich faszinierte von Anfang an ein deutsches Produkt, dessen Generalimporteur er war. Dieses besitzt eine Stahlwand, ist rechteckig mit je einem Halbkreis an den Stirnseiten. Es benötigt lediglich längsseits je eine Stützmauer und am Boden eine massive Betondecke. Das Ganze wird dann mit einem speziell dicken blauen Kunststoff ausgekleidet, so dass auch der periodische Farbanstrich entfällt. Im Preis inbegriffen war die komplette Filteranlage mit einem 80kg Quarzsandfilter, Umwälzpumpe, Chromstahleinstiegsleiter, 2 Unterwasserstrahler mit je 300W Leistung und 5 Jahre Garantie. Ich liess mir die Baupläne geben, machte eine Anzahlung und begab mich auf die Suche nach Handwerkern, denn jetzt musste das bestehende Loch noch etwas vertieft und um die Halbkreise erweitert werden, alles ganau nach Bauplan. Stützmauern, Betonboden und Schacht für die Filteranlage sowie  Stromzufuhr mit eigenem Sicherungskasten mussten auch noch eingeplant werden.

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…fällt selbst hinein - hier wenigstens noch auf nassen Beton
(Bild: Eduard Meister)

Jetzt ging alles Schlag auf Schlag. Vom 13. Juni 2007 an korrigierten wir den Aushub, am 16. Juni war der Filterschacht ausgehoben und mit Ziegel ausgekleidet und die Betonarbeiten konnten beginnen (Bild oben). Am 20. Juni rückte die Montageequipe an und montierte alles in zwei Tagen.

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Immer noch zu früh für einen Sprung ins kühle Nass
(Bild: Eduard Meister)

Früher glücklich, jetzt überglücklich

Während der Pool innen mit Wasser gefüllt wurde, musste gleichzeitig aussen zwischen Stahlwand und Erdloch mit Magerbeton aufgefüllt werden, so dass sich die Kräfte stets ausglichen. Dank meiner leistungsfähigen Wasserpumpe im eigenen Brunnen war der Pool in 40 Stunden gefüllt - es sind immerhin 40′000 Liter Wasser. Schon ab Juli war dann der Pool betriebsbereit. Die Umgebungsarbeiten verschoben wir auf den Herbst. Aber mittlerweile ist alles abgeschlossen und der Pool erfreut sich grosser Beliebtheit bei Nachbaren, Bekannten und Besuchern aus der Schweiz. Früher war ich glücklich mit meiner Villa und jetzt bin ich überglücklich in meinem Paradies. Die Luxusinvestition erwies sich als die beste Idee meines Lebens.

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Schwimmen Tag und Nacht - was für eine Pracht
(Bild: Eduard Meister)

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Weiterführende Links
(351) Heimweh?

(348) Vom Mieter zum Bauherr
(349) Das Einrichten nimmt kein Ende

1 Kommentar

Kommentare

  1. schweiger anita

    21.08.2009 21:14

    Guten Abend Familie Meister
    Könnten sie mir bitte verraten, wer in Serbien(Vitanovac-Krusevac) Schwimmbäder baut. Ich suche schon seit langen und würde mir gerne nächsten Sommer diesen Traum erfüllen. Würde mich über eine Antwort von ihnen freuen.
    Danke Schweiger Anita