Die Insel-Presse ist sehr vielseitig. Nebst den spanischsprachigen Tageszeitungen “Canarias 7″ oder “La Provincia” gibt es verschiedene Magazine, die teils in mehreren Sprachen aufliegen. Für deutschsprachige Urlauber und Residenten erscheint am Donnerstag “Info Canarias”.
Von Gezeiten bis Kleinanzeigen, alles auf deutsch
Darin finden sich z. B. interessante Ausflugsvorschläge, Veranstaltungshinweise, Voranzeigen für Festivitäten jeglicher Art, Leserbriefe, Rätsel, Kleinanzeigen/Flohmarkt, Gezeitentabelle, Schiffsverbindungen, Mitteilungen aus Amts- und Gesetzblättern (Ladungen, Urteile, Zahlungsaufforderungen, Zwangsversteigerungen), das Programm der verschiedenen deutschen TV-Sender usw. Das zur Zeit nicht aktualisierte “boulevard gran canaria” bringt nebst Werbeanzeigen wertvolle Tipps, z. B. für Garten, Computer, Handwerkeln, aber auch Humor und Witze. Alle zwei Wochen steht z. B. “info sur tip” zur Verfügung mit zahlreichen Geschäfts- und Privatanzeigen (siehe auch den neuen Kommentar von Estrella). Relativ neu ist die vielseitige “Buschtrommel” (Website nicht aktiv). Und das “Schmierblättchen” (heisst wirklich so) findet alle zehn Tage Abnehmer für seine Inserentenwünsche. “Islacanaria” ist ein umfangreiches Onlineportal, das auch tagesaktuelle Nachrichten über die Kanaren anbietet.
Flüchtlingsflut: 10′000 Zurückgeschaffte im letzten Jahr
Leider muss immer wieder über Flüchtlingsdramen berichtet werden. So manch afrikanischer Traum von einem besseren Leben in Europa scheint sich zu erfüllen, wenn mit dem meist von der ganzen Familie mühsam zusammengekratzten Geld eine Überfahrt in einem oft seeuntüchtigen Holzboot auf die Kanaren ergattert werden kann. Da aber die EU-Aussengrenze zwischen Afrika und den Kanaren von Frontex streng kontrolliert wird, werden die Flüchtlinge schon vor der Küste aufgegriffen. Im 2007 sind insgesamt 12 500 illegale Immigranten auf die Kanaren gelangt, 10 000 davon wurden in ihre Heimatländer zurückgebracht, der Rest aufgrund eines Abkommens zwischen der Regierung und verschiedenen Hilfsorganisationen auf das spanische Festland gebracht und freigelassen.
Bedrückende Szenen am Strand
Als wir Anfang November für ein paar Tage auf Fuerteventura weilten, waren wir in Puerto del Rosario Augenzeugen einer solchen ‚Ankunft’. Unter Polizeibewachung wurden die meist männlichen Einwanderer an Land gebracht und in ein eigens dafür aufgestelltes Rotkreuz-Zelt geführt, wo sie mit Essen und Kleidern versorgt und medizinisch untersucht/betreut wurden. Dieses Vorkommnis machte uns sehr betroffen und nachdenklich, möchten diese Ärmsten der Armen eigentlich nur arbeiten und mit dem Lohn ihre Familien in Afrika unterstützen. Lösungen für die Flüchtlingsproblematik müssen aber erst noch gefunden werden.
3 Personen mögen diesen Eintrag.