Im Stafetten-Blog berichten abwechselnd alle 3 Wochen Schweizerinnen und Schweizer aus dem Ausland - subjektiv, unterhaltend und authentisch.

  Ueli Bugmann
  2008 mit Miriam nach Argentinien ausgewandert.

(261) Abgefertigt

Unser Schiff ist in Buenos Aires eingelaufen. Wir warten, während ein Agent der Schiffslinie „Hamburg Süd” zum Immigrationsbüro fährt und dort unsere Ausweise vorlegt. In Argentinien müssen wir uns mit den argentinischen Dokumenten bewegen, da wir ja beide hier geboren sind.

Die Mannschaft hats eilig

Schneller als erwartet gibt uns der Kapitän die Erlaubnis, das Schiff zu verlassen. Das Gepäck liegt schon aufgestapelt auf der Mole. Ein Auto bringt uns zum Zoll. Dort will man einen Koffer aufmachen: „Sie dürfen aussuchen, welchen!” Die Zöllner nehmen es aber sehr gelassen. Schliesslich folgt der Abschied von der Mannschaft. Eigentlich wollten wir noch miteinander essen gehen, aber der Kapitän hat es sehr eilig, sie sind schon einen Tag im Minus und müssen schnellstmöglich die Ladung löschen.
Mein Bruder und Miriams Bruder holen uns ab, und so sind wir wieder in unserer Heimat angekommen. Genau genommen ist meine Heimat Buenos Aires und für Miriam, die im Norden aufgewachsen ist, ist es die Provinz Misiones. Diese grenzt an Paraguay und Brasilien, dort wo die Wasserfälle des Rio Iguazu sind - die grössten der Welt.
Die erste Nacht verbringen wir bei Miriams Bruder Alberto. Er wohnt im 10. Stock und ist dort als Hauswart und Allrounder angestellt. Nebenbei arbeitet er als Maler, repariert Uhren und hat so sein Auskommen.

Ärger mit dem Container

Noch auf dem Schiff hatten wir erfahren, dass der Container bereits eingetroffen ist. Also am nächsten Morgen gleich Kontakt mit der Transportfirma aufnehmen. Und schon holt uns das wahre Leben ein. Wir müssen den Transport von Buenos Aires nach Bariloche - ca. 2000 km in Patagonien - noch bezahlen. Ca. 3000 US$! Die Transporteure behandeln uns wie die schlimmsten Verbrecher. Taub für alle Fragen stellen sie sich einfach dumm. Aber wir haben ja die Frachtpapiere, also Fahrt zum Zoll, von Büro zu Büro, überall Schlange stehen, Fragen über Fragen, Argumente wie: „Das muss eine Transportfirma machen”, „wir reden nur mit qualifiziertem Personal, mit Privatpersonen verhandeln wir nicht” usw. Wir stellen fest: Wir sind hier unerwünscht. Nach zwei Tagen reisst mir der Geduldsfaden. Ich telefoniere mit der Schweizer Filiale und - oh Wunder - am dritten Tag können wir am Morgen bei der Spedition antraben. Man bringt uns sogar mit einem Taxi zum Hafen und ein Angestellter will uns bei den Zollpapieren, der Einfuhrerlaubnis usw. helfen. Er staunt. „Hier mein Herr, alles schon gemacht, sogar schon die Lagergebühren bezahlt!” sage ich.

Druck machen, schmieren und plötzlich geht’s

Ungläubig schaut er uns an. Jetzt geht alles sehr schnell. Der Lastwagen wird herbeigerufen und der Container aufgemacht. Die Zöllner suchen vergeblich einen Fernseher, doch den hat mein Sohn in der Schweiz behalten, denn hier gibt es ein anderes TV-System als in Europa (Anm. Careguide: PAL-N, siehe „10 wichtige Fragen” zweites Thema, Informationsbroschüren). Es folgen die anscheinend üblichen 500 Pesos Schmiergeld. Der Container wird wieder geschlossen und der Lastwagen kann losfahren.
Ausserhalb des Hafengeländes tauschen wir mit dem Fahrer noch die Natelnummern aus. Dieser fährt noch schnell nach Hause, um sich von seiner Familie zu verabschieden und entschwindet in der Nacht. In der Zwischenzeit kümmern wir uns um ein Mietauto. Wir hatten zwar schon im Januar ein Auto gekauft. Dieses war aber im April immer noch nicht ausgeliefert worden. Also machen wir uns im Mietwagen auf den Weg Richtung Süden.

Endlich am Ziel: Bariloche

Da die Lastwagenfahrer sich im Gegensatz zu uns auf der langen Strecke abwechseln können, treffen sie vor uns ein. Dank Handy sind wir aber telefonisch immer im Kontakt. Am späten Freitag Abend treffen auch wir in Bariloche ein. Miriam hatte bereits zwei Monate zuvor in Bariloche für uns eine Wohnung gemietet, wo wir uns gleich aufs Ohr legen. Am nächsten Morgen fahren wir zur Transportfirma, bei der unser Container eingelagert ist. Die Lastwagenfahrer lehnen unsere Einladung zum Mittagessen höflich mit der Begründung ab, dass sie vom Essen zu müde würden und doch am Montag bereits wieder in Buenos Aires sein wollten.

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Weiterführende Links
Argentinien in Wikitravel
Buenos Aires
Provinz Misiones
Wasserfälle des Rio Iguazu
10 wichtige Fragen” Thema 2
Bariloche

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