Fritz und Loredana Huber-Galli
  Seit 2008 in den Marken (ITA)

(255) Mit dem Bike in den italienischen Bergen

Ein Fahrt von Pesaro über die Strada Panoramica nach Gabicce Monte. Ideales Wetter für diese aussichtsreiche Strecke. Wenig Verkehr und viel Abwechslung. Als Aufwärmstrecke nehmen unsere Gäste bereits vor Pesaro die neuerstellte ‚Piste Ciclabile’. Sie führt direkt am Meer entlang. Für alle Fälle haben Sie Kartenmaterial und reichlich Tipps von uns mit auf den Weg bekommen.
Das Gebiet der Marche ist reichlich mit Hügeln und Bergen ausgestattet. Dies, weil hier der Apennin teilweise bis an die Adria reicht. Wir haben einmal auf einer Reliefkarte die Marche nach grösseren Ebenen abgesucht - lediglich acht konnten wir in Form von Taleinschnitten finden.

Die einen mögens steil, die anderen lieber flach

Nun, das ist gerade auch das Spannende für uns. Ich probiere möglichst viele Strecken für Biketouren aus, erstelle kleinere Reisebeschreibungen und empfehle diese den Gästen je nach Kondition und Interesse. Die Bedürfnisse der Gäste sind unterschiedlich. Einige kommen bei 18 Prozent Steigung gerade so richtig ins Schwärmen - andere zieht es in deutlich ebeneres Gelände. Wenn immer möglich konzentriere ich mich auf Rundfahrten, abwechslungsreiche und verkehrsarme Routen.

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Bike-Touren für jede Anspruchsgruppe (Bild: Fritz Huber)

In den letzten Jahren hat die ‚Region Marche’ selbst viele Routen publiziert und Strecken beschildert. Viel wird für den Unterhalt unternommen - trotzdem passiert es mir immer wieder, dass weniger befahrenen Strassen und Trials in wild wuchernden Brombeerstauden enden oder durch Regenfälle stark erodiert sind.

Biketouren sind erst seit einigen Jahren populär - seit Jahrzehnten jedoch Radtouren auf Rennvelos äusserst beliebt. An den Wochenenden ist es durchaus möglich auf Gruppen von 100 und mehr Fahrer zu stossen, die mit ihrem Verein Touren unternehmen.

Nicht so hoch, aber artenreich: die Berge im Apennin

Nebst den in der Schweiz mit dem Mittelland vergleichbaren Hügellandschaften, trifft man im zentraleren Apennin auch auf höhere Berge. Monte Nerone, Monte Catria oder weiter im Süden die Sibillinischen Berge mit dem Monte Vettore. Berge von 1′600 Meter bis knapp 2′500 Meter. Eher kahle Berggipfel. Für Schweizer Verhältnisse nicht sehr hoch. Da sie jedoch sehr exponiert sind, sind sie schnell auch einmal rauh und stürmisch. Weil in diesen Gebieten nicht oder kaum gedüngt wird, findet man eine überraschend artenreiche Flora, die im Frühling intensiv blüht und im Sommer herrlich duftet.

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Vertraute Hügellandschaften im Apennin (Bild: Fritz Huber)

Ideal sind Ausflüge auch in Verbindung mit dem Besuch eines der zahlreichen historischen Orte. Urbino, Fossombrone und viele andere laden gerade dazu ein. Hie und da ein Halt in einem Strassencafé - vielleicht ein ergänzender Besuch in einem der zahlreichen Museen und Ausstellungen.

Entschleunigung

Während unseren vielen Fahrten von der Schweiz nach Italien mussten wir die Aufenthalte in Carignano möglichst effizient abwickeln. So konnten wir selten grössere Zwischenaufenthalte einlegen. Bald einmal kannten wir alle Autobahnraststätten - die Strada del Sole durch die Poebene ist ja bald auch einmal nicht mehr so abwechslungsreich.

So haben wir uns jetzt interessantere Fahrten vorgenommen. Seien es Zwischenaufenthalte mit Wanderungen im Tessin oder mit Zwischenübernachtungen in Italien. Kürzlich übernachteten wir in Brisighella (nahe Faenza), überquerten mit der dortigen Bahn den Apennin und waren in etwas mehr als 1 ¼ Stunden in Florenz. Ein stressfreier und interessanter Aufenthalt. So werden wir bald auch Abstecher nach Parma, Reggio nell’Emilia, Ferrara, oder Salsomaggiore Terme unternehmen.

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