(391) Vom Backfisch aus Wanda zur Braut in Posadas
Nach einem Aufenthalt im traumhaften Wanda (siehe früheren Beitrag) machen wir uns auf den Weg 200 km Richtung Süden in die Provinzhauptstadt Posadas. Dort sind wir zu Lucys Hochzeit eingeladen. Lucy ist eine Verwandte von Miriam und stammt aus Wanda. Vor ein paar Jahren reiste sie mal nach Deutschland und besuchte uns öfters in der Schweiz.
Unverhofft Hochzeitsfahrer
Lucy wünschte sich als Hochzeitskutsche unser Auto. Das bedeutet zuerst einmal, das Auto in einen blitzblanken Zustand zu bringen. Dann gilt es, den Wagen mit einer riesengrossen weissen Schleife und vielen Bändern auszustatten. So holen wir Lucy beim Schneider und bei der Coiffeuse ab. Schön sieht sie aus…! Dann folgt eine Odyssee durch Posadas bei maximal 10 km pro Stunde. Mehr geht nicht…Ein etwas komischer Brauch, denn die Braut kommt dadurch garantiert spät zu ihrer Hochzeit. Warum und wieso kann mir niemand erklären… X-mal fahren wir kreuz und quer durch die Stadt; überall winken und grüssen. Endlich fahren wir auf das Festgelände zu, wo schon alle Hochzeitsgäste warten, auch der Pfarrer und eine Dame vom Standesamt. Sie machen die kirchliche und die standesamtliche Trauung im gleichen Durchgang. Das ist praktisch und so spart man Gebühren. Alles gut und recht, doch genau in diesem Moment erreicht uns ein Anruf von Adrian, dem Bräutigam: Er stehe noch unter der Dusche, sei also noch nicht «in Schale» und müsse erst noch durch ganz Posadas fahren… Also wieder Kreise mit der Braut drehen… Nebenbei: Auch das hat sein Gutes, wie wir später in der Nacht feststellen, denn weil wir jetzt die Stadt auswendig kennen, finden wir unser Hotel wie von selbst, ohne einmal nach dem Weg zu fragen.
Und weiter durch Posadas kreisen…
Endlich stösst auch Adrian dazu und es kann geheiratet werden…
Das junge Paar und die Torte (Bild: Tracio)
Wir werden freudig erwartet, alles läuft wie geschmiert (Standesbeamte und Pfarrer sind nach zwei Stunden der Verspätung zwar kurz davor aufzubrechen, doch es klappt gerade noch). Als Fahrer werde ich jetzt eigentlich nicht mehr benötigt und ich freue mich schon darauf, jetzt das Fest wie alle andern Gäste einfach zu geniessen. Da habe ich aber die Rechnung ohne das Brautpaar gemacht: Nochmals zurück ins Auto, jetzt sind die offiziellen Fotos angesagt, wieder quer durch die Stadt, an die Promenade des Rio Parana. Wie bei den herrschenden hohen Temperaturen üblich ist ganz Posadas ist an der Uferpromenade und geniesst ein frisches Lüftchen (um 23 Uhr immer noch beachtliche 36 Grad). Das Hochzeitspaar wird gefeiert, bewundert und bestaunt. Ich warte brav neben dem Auto, damit es nicht auf Nimmerwiedersehen verschwindet. Immerhin geniesse ich einen Blick über den Fluss und in der Ferne sehe ich die Lichter der Stadt Encarnacion (Paraguay) leuchten.
Abschied für einmal auf spanisch
Schliesslich geht es wieder zurück und endlich kann ich mich am Fest erfreuen, an den eingeladenen Gästen, den herzigen Mosquitos und an den angenehmen Temperatur von nur noch gut 30 Grad. Gegen drei Uhr in der Früh machen wir uns auf spanisch aus dem Staub und finden unser Hotel auf Anhieb. Später hören wir, dass die Hochzeitsfeier bis morgens neun Uhr gedauert hat. Doch um diese Zeit sind wir schon längst wieder auf Achse…
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Weiterführende LinksÂ
(390) Abwarten und Mate trinken
Posadas
16.07.2009 14:56
Hola Ueli.. nos pasamos a mirar las fotos. Estan muy lindas..
Saludos.. Kuki, Naty y Norma.