Frieda M. Steinruck
  Seit 2006 auf Gran Canaria (ESP)

(195) Sonne, Wind und Erdgas

Ist Gran Canaria eine Baustelle? Fast möchte man es meinen. In meinem gestrigen Beitrag habe ich unter anderem von den Ausbauplänen beim Flughafen auf Gran Canaria berichtet. Älter ist der Frachthafen in Las Palmas. Auch er stösst an seine Grenzen, doch im Gegensatz zum Flughafen wird am Entlastungshafen in Arinaga - auf der Ostseite der Insel - bereits gebaut. Die Arbeiten sind  schon weit fortgeschritten. Dieser moderne Hafen würde auch alle Voraussetzungen für die Ausbeutung der natürlich vorhandenen Erdgasvorkommen bieten. Die Gemeinde lehnt aber diesen Standort ab. Jetzt soll das Gas vom Meer aus gewonnen werden. Ob der Start für dieses Projekt im 2012 auf der künstlichen, der Küste vor Juan Grande vorgelagerten Insel wohl erfolgt?

Reichlich Wind- und Sonnenenergie warten auf Nutzung

15 Prozent des Energiebedarfs der Kanaren sollen bis zum Jahr 2015 aus Wind- und Sonnenenergie gewonnen werden. Vor allem auf der windigen Ostseite rund um Arinaga wird bereits heute Windenergie produziert, wie beim Anflug auf die Insel unschwer zu erkennen ist, wenn das Flugzeug diese Einrichtungen mit den drei Propellern fast zu berühren scheint, sobald es nach der Kehrtschleife über dem Meer von Süden Richtung Norden zur Landung ansetzt. Damit wird aber erst ein Bruchteil dessen genutzt, was geplant ist.

Wettbewerb soll 30 Prozent erneuerbare Energie bringen

Weil derzeit nur gerade mal zwei Prozent aus erneuerbaren Energien stammen, hat die Kanarenregierung einen neuen Wettbewerb ausgeschrieben. Damit sollen künftig 440 MW aus Windenergie gewonnen werden. Ausserdem will sie die vielen Sonnenstunden auf dem Archipel nutzen und insgesamt weitere 100 MW aus einer Fläche von 400 000 Quadratmetern Photovoltaikanlagen produzieren. Derzeit  stehen nur 100 000 Quadratmeter für die Gewinnung von Sonnenenergie zur Verfügung. 30 Prozent des Energiebedarfs aus erneuerbaren Energien zu decken, ist Ziel der Kanaren, allerdings ist (noch) nicht bekannt, wann es erreicht werden soll.

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Kommentare

  1. Catherine Beuret

    15.07.2008 9:39

    Liebe Frau Steinruck, Ihre Beiträge sind sehr informativ. Gerne würde ich aber auch hören, wie bei Ihnen ein normaler Tag aussieht. Da ich selbst in Rente bin, interessiert es mich, mit was sich andere so beschäftigen. Haben Sie neue Gewohnheiten, zum Beispiel einmal monatlich in einem besonders netten Restaurant essen. Was sind Ihre Hobbies? Entschuldigung, ich bin eben etwas gwunderig. Herzlich Catherine Beuret