Maggi Tarling
  Seit 2003 mit Ehemann Dave auf Rhodos (GRE)

(55) Fremdwort Tierschutz

Heute hatte ich ein Erlebnis, das mich nun veranlasst, etwas über den Tierschutz zu schreiben. Ich bin seit diesem Jahr während der Saison in einem Hotel tätig. Eigentlich bin ich seit letztem Jahr AHV-Bezügerin, hatte mich aber jeweils im Sommer so sehr gelangweilt, dass ich glücklich bin, wieder etwas machen zu dürfen. Natürlich arbeite ich nicht mehr 8 Stunden/7 Tage die Woche, wie es in der Saison üblich ist. Mir reichen 5 Stunden pro Tag, und am Sonntag habe ich frei.

Heute musste ich nun beim Hotel vorbei, um eine neue Computer-Applikation zu lernen, mit der das ganze Hotel verwaltet wird. Sofort sind mir in der Empfangshalle einige Katzen aufgefallen, die kläglich miauten. Ich habe immer Futter im Auto und wollte dieses holen, wurde aber vom Hausmeister gestoppt mit den Worten, dass ich die Katzen nicht füttern dürfte.

Tierliebe nur während der Saison willkommen

Man wolle, dass sie verhungern, um so den Bestand an diesen Tieren zu eliminieren. Ich war geschockt! Während der Saison werden diese Katzen von den Gästen gefüttert und kaum sind die Hotels geschlossen, müssen sie elendiglich verhungern. Leider kann ich sie nicht einfangen, sie sind zu scheu.

Wie in den meisten südlichen Ländern sind Tiere wie Hunde und Katzen nichts wert. Hunde werden als Jagd- oder Wachhunde gehalten. Taugen die Hunde nicht dazu, werden sie einfach ausgesetzt. Ich habe bereits an den unmöglichsten Orten Welpen gefunden und gefüttert, bis sich ein Heim gefunden hat. Leute, die Hunde und Katzen auch gut behandeln, und sie wie ein Familienmitglied auch im Haus haben, sind durchwegs alles Ausländer. In Griechenland gehören Hund und Katzen normalerweise nicht ins Haus. Ein Hund hat das Haus oder das Feld zu bewachen, meistens an einem kurzen Strick angebunden, und dies 24 Stunden lang. Ein Hund muss Angst einjagen, und eine Katze hat gefälligst die Ratten und Mäuse vom Haus fernzuhalten.

Überfülltes Tierheim

Klar gibt es ein Tierheim, aber das ist hoffnungslos überfüllt, sodass nach einer gewissen Zeitspanne die Tiere, die nicht vermittelt werden können, eingeschläfert werden.

Dann gibt es - meistens vor Saisonstart - die besondere Aktion, dass giftige Köder ausgelegt werden, sodass diese Streuner qualvoll sterben müssen. So musste vor einem Jahr Erna, die Hündin meiner besten Freundin sterben, weil sie Gift erwischte. Seitdem trage ich immer 2 Ampullen Gegenmittel bei mir, damit ich eingreifen kann, sollte dies meinem Hund Scrumpy passieren.

Über Scrumpy, und wie er uns adoptierte, werde ich das nächste Mal berichten.

2 Kommentare

Kommentare

  1. Catherine Beuret

    09.12.2007 22:20

    Traurig, sehr traurig. Auf der Website der Zeitschrift Geliebte Katze fand ich folgenden Artikel: Hilfe für Straßenkatzen auf Rhodos gestoppt

    Nach einem Jahr erfolgreicher Arbeit haben die griechischen Behörden der Kastrationsklinik des Tierschutzvereins DAPS die Lizenz entzogen. Der Grund war nach allen Informationen der Protest lokaler Tierärzte, weil die Tierschützer kostenlos arbeiteten. DAPS war mit Unterstützung der TUI angetreten die zahllosen Straßen- und Hotelkatzen von Rhodos zu kastrieren, damit endlich Vergftungsaktionen aufhören, oder die Tiere im Winter in geschlossenen Hotels langsam verhungern. Tierfreundliche Hotel werden nach wie vor von TUI ausgezeichnet und sind auch auf der Internetseite gelistet

  2. 18.12.2007 9:27

    Ja, es ist wirklich sehr traurig mit den Tieren! Und mit Erna war es ganz fürchterlich!!! Sie war so eine ganz liebe Hundedame!!!!
    GvlG Haik