Eduard Meister
  2003 mit Ehefrau Milka nach Zentralserbien (SRB) ausgewandert.

(354) Was in Grossmutters Kopf steckt

Fast nur Einheimischen bekannt sind die Höhlen, von denen mein heutiger Bericht handelt. Wenn man von uns aus über Svilajnac – Despotovac ca. 70 km nach Osten fährt, kommt man ins hügelige Gebiet der Karpatenausläufer, zum Kalksteinmassiv Babina Glava (wörtlich übersetzt Grossmutters Kopf).

Tropfsteinhöhlen nicht nur in Slowenien

Dieses beherbergt eine der schönsten Höhlen Serbiens, welche den weit berühmteren Höhlen von Postojna in Slowenien an Schönheit nicht nachstehen. Die Tropfsteinhöhle „Resavska Pećina“ ist ungefähr 45 Millionen Jahre alt und hat eine Gesamtlänge von zirka 4,5 km. Davon sind 800m auf zwei der drei bekannten Ebenen der Öffentlichkeit seit 1972 während den Sommermonaten zugänglich. Die Stalaktiten (die von der Decke herunterhängenden Tropfsteinzapfen) und auch ihre Gegenstücke, die Stalagmiten, wachsen durch Ablagerung von Calcit aus dem kohlensäurehaltigen Wasser, welches immer an der selben Stelle heruntertropft. Wenn Stalaktiten und Stalagmiten zusammenwachsen entstehen Stalagnate, sogenannte Tropfsteinsäulen. Es ist faszinierend zu sehen, was für tolle Kunstwerke die Natur auf diese Weise in Millionen von Jahren vollbracht hat.

Fotos aus der Unterwelt

Die Betreiberin muss die ganzen Unterhaltskosten aus den Eintrittsgeldern decken, weil der Staat dafür keine Subventionen locker macht. Daher sind die Führungen leider nur in serbischer Sprache und es gibt keine grossen Werbeaktionen dafür, so dass man schon fast von einem Geheimtip sprechen kann. Ich habe schon etliche meiner Besucher dort hin geführt, und es waren eigentlich immer alle begeistert. Genug der Worte, lassen wir die Bilder sprechen, denn im Gegensatz zu vielen anderen Höhlen gibt es hier kein Fotografierverbot.

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Wo Stalaktiten und Stalagmiten zusammenwachsen
(alle Bilder: Eduard Meister)

Nachtrag 4. Mai 2009: In einer serbischen Zeitung erschien der folgende Bericht über die Höhlen von Resavska, der das oben gezeichnete Bild mit aktuellen Informationen ergänzt. Eduard Meister hat ihn aus dem Serbischen übersetzt, vielen Dank!