Eduard Meister
  2003 mit Ehefrau Milka nach Zentralserbien (SRB) ausgewandert.

(352) Spuren der Geschichte

Serbien ist reich an Geschichte und Monumenten. In unserer Umgebung gibt es gleich eine ganze Reihe dieser steingewordenen Spuren und Narben der Geschichte.

Königsgrab unter Marmor: Topola - Oplenac

25 km südwestlich von uns liegt Topola mit dem Berg Oplenac. Hier steht in weissem Marmor erbaut die Kirche des heiligen St. Georg mit dem Mausoleum des serbischen Königshauses. In der Katakombe der Kirche, in welcher 26 Mitglieder der Dynastie Karađorđe beigesetzt sind, sind alle Wände mit wertvollen Mosaiks überzogen. Kronprinz Alexander II, Sohn des 1941 ins Exil geschickten serbischen Königs Peter II, lebt heute wieder im Königspalast in Belgrad und bemüht sich, die noch im Ausland bestatteten Familienmitglieder nach Oplenac zu überführen. Die ihm 1947 unter Tito aberkannte serbische Nationalität wurde ihm 2001 wieder zugestanden.

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Kirche hl. St. Georg     Deckenmosaik         Katakombe
(Bilder: Eduard Meister)

Monument aus Beton für Partisanen: Mladenovac - Kosmaj

In der Nähe der Stadt Mladenovac, 30 km westlich von uns, liegt der Kosmaj, ein 600 Meter hoher, waldbedeckter Berg. Den mittleren seiner Gipfel krönt ein weithin sichtbares Denkmal aus hochgeschweiften Beton-Armen. Es erinnert an die erste Kosmaj-Brigade der Partisanen, die am 2. Juli 1941 von Koča Popović (1908–1992) zur Bekämpfung der deutschen Besatzungsmacht gegründet wurde. Und es mahnt an die Opfer für die Befreiung Jugoslawiens.

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Denkmal zu Ehren der Partisanen-Brigade auf dem Kosmaj
(Bilder: Eduard Meister)

Denkmäler für Wehrmachtsopfer: Kragujevac - Šumarice

Die Stadt Kragujevac, die auch die erste Hauptstadt Serbiens der neueren Geschichte war, liegt 40 km südlich von uns. Im Nationalpark Šumarice stehen ein Museum und diverse Denkmäler für die von der deutschen Wehrmacht bei Massenerschiessungen getöteten Kinder und Lehrer der Schule. Hier waren in einem Dorf in der Nähe der Stadt bei einem Gefecht mit Partisanen 10 Wehrmachtssoldaten getötet und 26 verwundet worden. Buchhalterisch genau wurde jeder tote Deutsche mit 100 toten Gegnern vergolten, ein Verletzter wurde mit 50 Leben aufgewogen. Die deutschen Soldaten trieben wahllos serbische Zivilisten zusammen und erschossen am 21. Oktober 1941 in der Nähe der Stadt 2300 Menschen, darunter 300 Schüler und 18 Lehrer des örtlichen Gymnasiums. Noch heute ist es deutschen Touristen beim Besuch von Kragujevac zu empfehlen, sich nicht auffällig zu benehmen, um nicht in irgendwelche Feindseligkeiten verwickelt zu werden.

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Erinnerung an das Kragujevac-Massaker der
Wehrmacht (Bilder: Eduard Meister).

Weiterführende Links 

Mausoleum Oplenac (englisch)
Offizielle Seite der Königsfamilie (englisch)
Kosmaj
Kragujevac
Šumarice

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2 Kommentare

Kommentare

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