Ingrid Stocker Spitzers
  2007 in die Bresse (FRA) ausgewandert

(327) Maskiert durch den Sommer

Der Sommer ist wohl die schönste Jahreszeit. Die Natur zeigt sich in allen Farben und das Leben spielt sich fast ausschliesslich draussen ab. Aber auch die schönste Zeit hat ihre Tücken, wie wir durch unsere Pferde erfahren mussten.

Geschwollene Augen

Als ich eines morgens wie gewohnt die Pferde füttern ging, schaute unser Lucky mich mit einem stark geschwollenen Auge an. Es ist immer ein kleiner Schock, wenn die Pferde nicht gesund und munter das Essen begrüssen. Wir gingen auf sicher und bestellten den Tierarzt. Er gab uns Augenwasser und Augensalbe, um damit morgens und abends das Auge zu behandeln. Einige Tage später war zum Glück alles wieder in Ordnung. Was war aber der Grund für die Augenschwellung unseres Luckys? Der Tierarzt hat uns aufgeklärt. Es waren die vielen Fliegen, die pausenlos um das ganze Gesicht unserer Pferde schwirrten und sich bevorzugt in der Nähe der Augen niederliessen.

Es dauerte nicht lange, da stand auch unser Kauri mit einem dicken Auge da. Diesmal haben wir den Tierarzt nicht gerufen, denn ich hatte noch Augenwasser und Salbe übrig. Einige Tage später konnte auch Kauri wieder normal aus seinen Augen sehen.

Ab sofort Schleier tragen

Wir wollten unbedingt etwas unternehmen, um unsere Pferde von den lästigen Fliegen zu befreien, die während dem Weidegang ständig ihre Augen attackierten. Bei der Suche im Internet wurden wir fündig. Es gibt Masken für Pferde, die aus sehr feinem Netz bestehen, so dass keine einzige Fliege durchdringen kann. Solche Masken haben wir uns sofort für unsere lieben Vierbeiner angeschafft.

Ich hatte nur eine Sorge: Wie stülpe ich bloss diese Maske, die sogar auch die Ohren bedeckt, über die sensiblen Köpfe von Kauri und Lucky. Pferde sind ja Fluchttiere und haben es bestimmt nicht gerne, wenn man versucht ihren Kopf in einen schwarzen Sack zu stecken. Es stellte sich aber zum meiner Verwunderung heraus, dass das “Ankleiden” der Pferde mir überhaupt keine Schwierigkeiten bereitete. Sie haben wohl instinktiv begriffen, dass dieses komische Tuch etwas gutes bedeutete. Und so trugen sie den ganzen Sommer lang tagsüber die Masken und waren nachts, wenn es fast keine Fliegen gibt. unmaskiert.

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Kauri “verschleiert”

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Auch Lucky trägt im Sommer eine Maske
(Bilder: Ingrid Stocker Spitzers)

Uns ist aufgefallen, dass wir im Sommer zwar von den Fliegen geplagt wurden, doch von den Mücken verschont geblieben sind. Eine Erklärung dafür haben wir nicht gefunden, aber wir haben einfach die Abwesenheit der viel unangenehmeren Mücken genossen.