Vreni und Helmut Heinrich
  2001 nach Oberösterreich ausgewandert.

(286) Warum denn in die Ferne zieh’n?

Die Zeit nach der Pensionierung - Zeit um Hobbies zu pflegen, Reisen zu machen, sich Träume zu erfüllen, Begegnungen mit anderen Menschen.

Meine Träume haben sich verwirklicht. Alle? Zurzeit schon.

Angekommen auf der Lebensreise

Reisen sind für unsere finanziellen Verhältnisse relativ teuer, vor allem Flugreisen. Was ist mir eine solche Reise wert? Mir kommt vor, ich bin auf meiner Lebensreise hier im Mühlviertel angekommen. Bei mir angekommen. Reisen bedeutet für mich immer auch Begegnung mit anderen Menschen. Neugier auf Neues?  In Österreich gibt es für uns noch viel Neues zu entdecken. Nicht mehr so viel unterwegs sein - die Ereignisse kommen lassen? Ja, im Winter stellt sich die Frage anders.

Immer Freizeit

So viele Ideen sind in mir, kann ich sie alle noch verwirklichen, sie zu meinen Hobbies werden lassen? Hobby = Freizeitbeschäftigung. Umdenken ist angesagt, ich mache meine früheren Hobbies während meiner Berufszeit zu sinnvollen Beschäftigungen im Alltag.

Ich lese gerne Bücher über geistige Zusammenhänge, aber auch Biografien, Märchen, Kochbücher usw. Ich tausche mich aus mit anderen Lesern, Freunden oder Bekannten, und da ist es manchmal ganz spannend, was so auf mich zukommt. Es gibt hier in der Nähe eine Bibliothek. Ich nehme mir schon seit langem vor, hin zu gehen. Aber - ich fand bis jetzt die Zeit noch nicht dazu. Diesen Winter will ich mich mit Adalbert Stifter befassen.

Eigene Gardinen bei der Nachbarin am schönsten

Handarbeiten wurde für mich eine sehr sinnvolle Beschäftigung - ich habe für fast alle Fenster selbst Vorhänge gehäkelt. Diese Gardinen schmücken unser Haus und tragen dazu bei, dass das Wohnen für mich hier noch wertvoller wird. Fenster gibt es ja genügend, meine Nachbarin habe ich auch beglückt. „Du siehst die Gardinen ja öfters als ich”, irgendwie kommt mir diese Aussage bekannt vor. Aber es stimmt, immer wenn ich durch unser Küchenfenster schaue, freue ich mich am Anblick der kleinen Schmuckstücke bei der Nachbarin. Eine Bestellung ist noch offen, denn Verwandte aus der Heinrichfamilie wollen noch zwei weitere Fenster damit behängen.

Barbara, eine Schweizer Freundin, motivierte mich, wieder einmal etwas selbst zu nähen. Diesen schon länger gehegten Wunsch setzte ich dann auch wirklich in die Tat um. Wenn Barbara bei uns ist, besuchen wir gemeinsam einen kleinen Stoffladen in Linz, und die Verkäuferin freut sich über Barbaras Einkäufe. Ich bekomme öfters Komplimente für meine selbst genähten Jupes, hier werden sie Röcke genannt, und die handgestrickten Pullover ergänzen meine Garderobe.

Geige und Mundharmonika in Harmonie

Über das Kochen habe ich schon einige Eindrücke vermittelt, doch davon bekomme ich nie genug. Essen ist schon eine schöne Sache. Besonders mit lieben Gästen und vielleicht mit Musikbegleitung. Ja, wenn Helmut in Stimmung ist und mit seiner Geige übt, klingt es manchmal wirklich schön. Musizieren finde ich ein sehr schönes Hobby, bei mir hat es leider nur bis zur Mundharmonika gereicht. Ich wünsche mir sehr, dass Helmut mit seiner Musik unseren Alltag immer wieder bereichert.