(274) Einsatz bei Lukas
Der gestrige Tag endete für mich mit einer Aufgabe, die mich auch sehr glücklich macht. Ich schaute nach einem Jungen in der Nachbarschaft, der seit ungefähr 14 Jahren im Wachkoma liegt. Er erlitt im Alter von 4 Jahren bei einem Autounfall ein Gehirntrauma. Nun können die Eltern mich rufen, damit sie auch hin und wieder ausgehen können. Es sind noch zwei jüngere Geschwister da, und ich ging davon aus, dass wir zusammen einen schönen Abend verbringen werden.
Eingespieltes Team nach 14 Jahren Pflege
Der Abend verlief allerdings nicht wie geplant. Der schwer behinderte Junge hatte einen Brechanfall, und ich musste seine Eltern benachrichtigen, die für den Abend bei Freunden eingeladen waren. Bemerkenswert, wie sich der Vater verhielt und sich rührend und kompetent um den Jungen kümmerte. Er blieb in der Folge zu Hause und die Mutter konnte den Abend trotzdem wie geplant bei ihren Freunden verbringen. Die Eltern scheinen ein gut eingespieltes Team zu sein. Die beiden grösseren Geschwister wollten fernsehen und so konnte ich den weiteren Abend bei Helmut zu Hause sein, also fuhr ich wieder heim. Die Strecke ist zwar kurz, doch die Straßen und Wege um unser Haus und in der unmittelbaren Umgebung sind nicht beleuchtet. Ab und zu wenn ein Auto vorbei fährt sprechen bei den Hauseingängen kurz die Bewegungsmelder an. In der Dunkelheit zu Fuß zu gehen ist für mich etwas ungemütlich, weshalb ich dann lieber das Auto nehme.
18.11.2008 7:07
Liebe Heinrichs, Dank Ihren Berichten kann Ihr Alltag auf interessante Weise miterlebt werden. Interessant ist die Aussage zur Strassenbeleuchtung, bzw. zur fehlenden Strassenbeleuchtung. In meiner Gegend beschränkt sich die Beleuchtung auf Dorfkerne und grössere Kreuzungen. Zugegeben, da kein öffentlicher Verkehr existiert, ist sowieso Jeder im Auto unterwegs. Man ist aber auch eher häuslich. Da schon für die Arbeit grössere Strecken zurückgelegt werden müssen, bleibt man unter der Woche eher zu Hause. Mangels Beleuchtung, leuchten noch die Sterne. Ein ganz unvergleichliches Erlebnis.
Ich freue mich schon auf Ihre nächsten Berichte. Danke.