Nachdem wir am Freitag endlich unser neues Auto in Besitz nehmen konnten, machen wir uns am nächsten Tag zeitig auf den Rückweg nach Bariloche. Nach einer Übernachtung in einem schönen Landgasthof erreichen wir die Stadt Neuquén. Es herrscht gerade Dieselmangel. Deshalb können an den Tankstellen nur Rationen von maximal 50 Pesos getankt werden. Das reicht natürlich nicht bis nach Hause. Also heisst es: Tanken. Kaffee trinken. Zur Tarnung Sonnenbrille auf und eine halbe Stunde später wieder an der Tankstelle anstehen. Mit vollem Tank kann die Fahrt schliesslich weitergehen. Wir passieren den Camino del Desierto, wo General Roca in einem Feldzug tausende Indianer ermorden liess. Wie der Name schon sagt, ein Ort, an dem es nie regnet. Fast nie. An diesem Morgen giesst es wie aus Eimern. Ein guter Zeitpunkt, um in einer Garage den vorgesehenen ersten Service machen zu lassen. Nach einem kurzen Essen fahren wir gleich weiter, denn wir wollen nicht noch mal in einem Hotel übernachten.

Das kann doch einen Seemann nicht erschüttern

600 km vor Bariloche beginnt eine Bergstrecke. In Piedra de Agila beginnt es leicht zu schneien. Es wird dunkel, der Schneefall immer stärker, die Strasse ist inzwischen weiss. Am Schluss sind es etwa 15 cm Neuschnee. Ich kenne das Auto noch nicht, und beim Gedanken an die übrigen Strassenbenützer beschleicht mich ein mulmiges Gefühl. Auch ich fahre ja nur mit Sommerreifen, doch einen Schweizer bringt das nicht so schnell in Panik, rede ich mir Mut zu. Ausserdem sind die Reifen ganz neu…

Die letzten 350 km legen wir mit Tempo 40 zurück. Hin und wieder werden wir überholt, doch treffen wir alle, die es so eilig haben, früher oder später wieder in einem Strassengraben an. Viele Stunden später treffen wir glücklich in Bariloche ein und gönnen uns abends um halb elf ein gutes Restaurant, wo wir auf die heile Rückkehr an unseren Wahlwohnsitz anstossen.

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Weiterführende Links  
Neuquén
General Roca

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