Hildegard-Maria Bertschy
  Seit 2000 mit Ehemann Heinz an der Costa Blanca (ESP)

(221) Montags-Markt

Montag. Wir starten in eine neue Woche. Mein Mann hat schon sein morgendliches Schwimmen im Pool hinter sich und das Frühstück vorbereitet. Wie fast immer in den Sommermonaten werden wir mit viel Sonne und Wärme zum Frühstückstisch gelockt. Inzwischen ist es neun Uhr geworden und unser Tagesablauf wird geplant. Heinz will den Pool putzen, und das nimmt einige Zeit in Anspruch. Seitenwände werden gebürstet, dann muss abgesaugt, anschliessend der oberste Rand unter der sogenannten “Krone” auf den Knien geschrubbt und zu guter Letzt die Chemie geprüft werden, denn das Salzwasser, das wir im Pool haben, benötigt mehr Kontrolle.

Feilschen am Zigeunermarkt

Ich will heute an den Zigeunermarkt fahren, um zu schauen, was an den Ständen alles angeboten wird. Die Bezeichnung Zigeunermarkt wird wohl noch von früheren Zeiten stammen, als noch vorwiegend Zigeuner ihre Waren anboten. In der Zwischenzeit sind es aber nur noch wenige, die dort bestickte Tischtücher, Pseudogold und “spezielle” Kleidung an die Leute bringen wollen. Das Interessante bei ihnen ist, dass gefeilscht werden muss. Und sie verstehen ihr Handwerk - wie so mancher Unerfahrener im Nachhinein erkennen muss. Ich habe da meine ganz eigene Taktik, um den Preis zu kriegen, den ich mir vorstelle. Wird mir für etwas, das ich gerne möchte, ein Preis von 9 Euros verlangt, beginne ich mein Angebot bei 3 Euros. Die Reaktion kann man sich wohl vorstellen, denn lautstark wird mir klargemacht, dass man mit meinem Vorschlag nicht einverstanden sei. Meistens aber endet das Geschäft unter der Hälfte des von mir verlangten Preises, und zuletzt sind alle zufrieden.

Edles Leder neben Ramsch

Hier am Markt verkaufen auch viele Afrikaner Waren - nicht nur aus ihrem Heimatland: Ledertaschen, Ledergürtel, geschnitzte Figuren, Uhren in allen Farben und Formen, auch viel Ramsch. Auch mit diesen Leuten kann man über die Preise reden, das aber auf eine amüsante Weise.

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Spass am Feilschen (Bild: Hildegard-Maria Bertschy)

Viele spanische Marktleute sind auch vertreten, mit sehr schönen Schuhen in einem guten feinen Leder für gerade 20 Euros, auch Kleider, Leibwäsche, Heimtextilien, Haushaltutensilien, Grünpflanzen, Süßwaren, Nüsse und so vieles mehr, kurzum man muss es einfach gesehen haben. Viele, die jedes Jahr kommen, wollen diesen Markt unbedingt wieder besuchen.

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