Jürg Hasler
  1998 nach Phuket (THA) augewandert

(167) 7-Eleven

Die Ladenkette 7/11 ist 24 Std. an 7 Tagen der Woche geöffnet. Diese Läden sind alle paar Kilometer an den wichtigsten Strassen zu finden. Sie verkaufen ein Basisprogramm an Produkten aber wenig Frischwaren. Die Läden heben sich vom durchschnittlichen Allerlei dadurch ab, dass sie echt innovativ sind und immer mal wieder etwas Neues ausprobieren. Hotdogs, warme Pizzaschnitten, Mischsalat, Eiscafe usw. Man kann auch gegen eine bescheidene Gebühr viele Rechnungen wie Elektrisch, Telefon etc. bezahlen oder das Handy nachladen. Die Bedienung ist fast immer erstaunlich freundlich. Tüchtigen Angestellten bietet die Kette die Chance, zur Filialleiterin oder zum Filialleiter aufzusteigen. Eine überblickbare und doch herausfordernde Aufgabe.

Dauerbrenner Freundlichkeit

Freundliche Verkäuferinnen sind hier ein Thema unter Expats. Ausserhalb der Touristengebiete und Hotels ist das Thai Personal meist unfreundlich, uninteressiert und inkompetent. Frägt man nach etwas, kommt die Antwort ‘mai mii’ (hat es nicht) oder ‘mai ruu’ (ich weiss nicht) oft schon, bevor man fertig gefragt hat. Ob man kauft oder nicht kauft, ist völlig egal. Der Fehler liegt natürlich nicht nur an der einzelnen Verkaufsperson, sondern am System. Und das beginnt schon nach der Geburt. Als Baby und Kleinkind sind sie umsorgt durch fürsorgliche Mütter, Grossmütter und jede Menge von Tanten.

Verbreiteter Mangel an Förderung und Motivation

Die Welt dreht sich um den Nachwuchs. Das ändert sich schlagartig im Teenageralter. Niemand hat mehr Zeit. In der Schule herrscht Massenbetrieb mit “Parrot-Learning” (Nachplappern). Die Kinder werden überhaupt nicht richtig gefördert und Kreativität sucht man im Schulplan vergebens. Manche Lehrer verdienen lieber mit Nachhilfestunden ein X-faches ihres kleinen Salärs.

Berufslehre wenig bekannt

Eine Lehre nach der Schule gibt es kaum. Höhere Schulen sind teuer und der Erfolg ist erschreckend. Ich mache oft einen ‘Test’ und frage nach den Hauptstädten der asiatischen Länder. Erfolg Zero, sogar die Hauptstadt von Singapore kennen sie nicht. Die Nichten (14 bzw. 9 Jahre alt) und der Neffe (12) meiner Freundin haben seit Jahren Englisch in der Schule plus Privatstunden, können aber heute meine Frage nach Feriendauer und Schulbeginn immer noch nicht beantworten.

Dann folgt zum Beispiel eine Anstellung in einem Laden. Kurzbleiche ohne Motivation, Einbindung in Firma oder Erklärung von Produktion bis Verkauf. Ergo wartet man auf den Abend und den Zahltag.

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2 Kommentare

Kommentare

  1. Meister

    09.09.2009 9:58

    >> Die Nichten (14 bzw. 9 Jahre alt) und der Neffe (12) meiner Freundin haben seit Jahren Englisch in der Schule plus Privatstunden, können aber heute meine Frage nach Feriendauer und Schulbeginn immer noch nicht beantworten.

    Ehrlich gesagt finde ich es etwas eigenartig, wenn einerseits auf den mangelnden Englisch-Kenntnisse von Thais verwiesen wird, andererseits aber man selbst große Schwierigkeiten hat, etwas Thai zu lernen. Das wird dann gerne damit begründet, dass die Sprachen hat so unterschiedlich sind. Nun, das trifft auf aus dem Blickwinkel der Thais zu. Auch die sehen in einer Sprache wie Deutsch oder Englisch keinerlei Parallelen zu ihrer Muttersprache.