Elsamaria Schröter
  2002 in die Algarve ausgewandert (PRT)

(125) Provisorium mit “Indoor-Camping”

16. März 2002

Es ist schon dunkel, als wir im kleinen Häuschen ankommen. Zwei Campingliegen, zwei Campingstühle und ein Campingtisch - also “Camping Indoor”. Eine nackte Glühbirne und ein Katzenklo, das auch sofort besetzt ist. Verpflegung für einige Tage hat uns der Makler geschenkt.

Natur pur

Es ist Neumond, stockdunkel die Nacht. Kein Licht weit und breit. Eine nie gehörte Ruhe herrscht. Was heisst Ruhe. Die Grillen zirpen und in den Bäumen rauscht der Wind. Natur pur. Wir sind todmüde und schlafen tief auf unseren schmalen Liegen.

Der Morgen graut. Alles ist ruhig. Mein Bruder schläft noch. Die Katzen sind hell wach. Man stelle sich vor, drei Katzen, die in einer Blockwohnung im dritten Stock das Licht der Welt erblickten und sich bisher mit einem Balkon begnügen mussten. Mindestens drei Tage soll ich sie nicht nach draussen lassen, so wurde mir geraten.

Sie sind aber nicht zu halten, draussen rasen sie umher, machen hohe Sprünge. Freude pur.

Nach wenigen Tagen schon schenken sie mir die ersten Mäuse. Dass man die auch fressen kann, werden sie erst später begreifen.

Alles da, was man zum Leben braucht

Unser erster Tag ist warm und sonnig. Wir haben nichts zu tun, ausser geniessen.

Am Tag danach kommen meine Freunde aus Lugano. Sie waren drei Tage mit meinem Auto unterwegs. Somit sind wir wieder mobil, man findet uns am Strand, beim Bummeln in Albufeira, und am Abend schlemmen wir in den Beizlis*.

Zwei Wochen später kommen die Möbel, und das Haus ist bald eingerichtet, die Campingausrüstung wird zurückgegeben.

Bald kommt unerwarteter Besuch. Meine Nachbarn. Sie hätten gehört, dass eine Schweizerin in “ihr Tal” zugezogen sei. ♦

*Kneipen

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