Elsamaria Schröter
  2002 in die Algarve ausgewandert (PRT)

(123) Als wollte die Natur etwas sagen

So gefroren wie in den ersten Tagen in Portugal in der Algarve habe ich noch nie.
Januar, es regnete seit Tagen. Temperaturen zwischen 10 und 15 Grad, alles nass, alles feucht, keine Heizungen.

Wir standen auf dem Grundstück, das mein Freund vor einigen Monaten gekauft hatte. Im Hinterland. Wir kämpften uns durch das dornige Gestrüpp. Keine Sicht aufs Meer. Langweilig und topfeben. Ich motzte.

Plötzlich war alles wunderschön

Zum Trost hat er mich dann zu einem kleinen neuen Haus gebracht, mitten in einem Orangengarten. Unverkäuflich.
Es war ein hübsches Haus, die Orangen reif. Müde setzte ich mich auf eine Steinmauer. Da: Der Himmel öffnete sich, die Sonne sandte ihre wärmenden Strahlen, es war alles plötzlich wunderschön. Es war, als wollten die Bäume, die Natur mir etwas sagen.

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Landschaft in der Algarve (anklicken zum Vergrössern).
Bild: Elsamaria Schröter

Kurz darauf im Restaurant, eingemummt in unsere dicken Jacken - Heizung kennt man nicht. Da helfen Huhn mit piripiri und Wein auch nicht. Der Makler, er hat uns eingeladen, will wissen ob mir das kleine Haus gefallen habe. Ja sicher, schade dass es unverkäuflich ist. Doch, es sei verkäuflich.

Am Tag danach unterschrieb ich den Vorverkaufsvertrag.
Das war mein allererster Tag in der Algarve. Ans Auswandern aus der Schweiz hatte ich nie gedacht.

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“My home is my castle.” Bild: Elsamaria Schröter

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