Ingrid Stocker Spitzers
  2007 in die Bresse (FRA) ausgewandert

(95) Wunsch nach Eigenheim in der Bresse erfüllt

Ob Zufall oder Schicksal, dass wir unser Eigenheim in der Bresse gefunden haben, geplant war es auf jeden Fall nicht. Er war schon lange da, der Wunsch nach einem Haus mit Umschwung. Wir haben zuerst in der Schweiz gesucht, aber jedes Mal, wenn der Kaufpreis im Rahmen lag, war so viel zu renovieren, dass es für uns finanziell nicht machbar war. Da sucht man andere Wege.

Häuser suchen in der “Tierwelt”

Beim Durchgehen der Inserate in der “Tierwelt” fiel mir dann auf, dass die in Frankreich zum Verkauf angebotenen Häuser viel günstiger sind und zudem für unsere Begriffe enorm viel Umschwung besitzen. Unsere zwei Pferdli (Island- und Dartmoorpony) würden sich über eine grosse Weide freuen können, dachten wir uns. Die meisten Häuser lagen in der Bresse und wurden von Schweizern verkauft. Ich habe zunächst fünf Angebote ausgewählt und mit den Verkäufern einen Termin abgemacht. Innerhalb einer Woche hatten wir alle Häuser angeschaut.

“Ferme de bresse” mit Schweizer Komfort

Der Entscheid viel dann nicht schwer. Bis dahin hätte ich nie geglaubt, dass man bei der Besichtigung eines Hauses sich gerade wie zuhause fühlen kann. Ein typisches “ferme de bresse”, von Nord nach Süd gebaut, die Zimmer hintereinander und deshalb entsprechend lang. Zudem gibt es einen “Dependance” mit einer grossen Boxe und anschliessender Weide (3000 m²) für unsere Pferde. Frühere Besitzer hatten das Haus noch ausgebaut, so dass aller Schweizer Komfort vorhanden ist. Und der Preis war auch in Ordnung.
Gut ein Jahr vor meiner Pensionierung waren wir also die stolzen Besitzer eines Eigenheims, ca. 25 km von Louhans und Chalon sur Saône.

Dolmetscherin inklusive

Die Formalitäten beim Notar verliefen ohne Probleme. Fragen unsererseits liefen über E-mail und die Antworten kamen umgehend.
Wir haben in der Schweiz keine Erfahrungen gesammelt in Sachen Hauskauf. In Frankreich ist es jedenfalls so, dass man die Kaufsumme (inkl. Notarkosten) dem Notar bezahlt, wobei 10% vor der Abschliessung des Vorvertrags zu überweisen sind. Die Zahlung konnte leider nur in EURO durchgeführt werden, so dass wir Schweizer Franken in EURO wechseln mussten und die Verkäuferin EURO wieder in CHF.
Die Verkäuferin hat die Termine vereinbart und eine Dolmetscherin engagiert. Der Vorvertrag wurde Satz für Satz vorgelesen und ins Deutsche übersetzt. Das dauerte natürlich, aber nach etwa drei Stunden hatten alle unterschrieben.
Zwei Monate später, nach Ablauf der Einsprachefrist, wurde der definitive Vertrag unterschrieben. Das ging noch länger, denn nebst dem Vorlesen musste jedes Blatt von allen Käufern und Verkäufern visiert werden. Eine Woche vorher hatten wir den restlichen Teil der Kaufsumme dem Notar überwiesen. Später kam der offizielle Kaufvertrag per Post und wir waren als neue Hausbesitzer bei den Behörden registriert.

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