Frieda M. Steinruck
  Seit 2006 auf Gran Canaria (ESP)

(93) Interessenwahrung

Am 1. März 2005 feierte das Schweizer Konsulat in Las Palmas seinen 25. Geburtstag. Als noch jährlich bis zu 250 000 Schweizer Touristen die Kanaren besuchten, musste es fast immer auf Hochtouren arbeiten. Doch bis zum Jahr 2004 reduzierten sich die helvetischen Reisevögel auf nur noch knapp 100 000.

Schweizer Konsulat war kanarische “Gemeindeverwaltung”

Im Gegenzug liessen sich aber immer mehr Eidgenossen temporär oder permanent hier nieder, für die das Konsulat quasi die Gemeindeverwaltung ersetzte. Meldungen wie Geburt, Heirat, andere Zivilstandsfälle, welche in den schweizerischen Registern eingetragen werden müssen, kamen hier zusammen. Mit den heutigen Kommunikationsmitteln schrumpft die Welt aber stets mehr zusammen. Wohl darum und auch aufgrund der strikten Sparmassnahmen, die das Schweizer Parlament 2004 verabschiedet hatte, wurde, als die damalige Konsulin im 2006 in Pension ging, die schweizerische Vertretung in Las Palmas geschlossen.

Nun steht Schweizer Bürgern auf den Kanaren im Bedarfsfall lediglich die Schweizer Botschaft in Madrid als Anlaufstelle zur Verfügung. Da sind heute die Deutschen mit ihrer Vertretung in Las Palmas und erst recht die Oesterreicher mit ihrer Ansprechpartnerin vor Ort beinahe zu beneiden.

Kontaktpflege im Schweizerverein: Jassen ja, aber nicht nur

Im November 1974 - also schon vor der Eröffnung des Konsulates in Las Palmas - wurde der Schweizerverein Las Palmas gegründet, der natürlich mit dem Verschwinden der Schweizer Vertretung noch an Gewicht gewonnen hat. Nebst den losen Treffen an jedem ersten Mittwoch im Monat im „Bambina” in San Fernando werden die verschiedensten Veranstaltungen organisiert, z. B. ein Plausch-Petanca-Turnier und - wie könnte es anders sein - ein Plausch-Jass-Turnier. Es gibt auch eine Nikolausfahrt, ein Neujahrs- und Osteressen, eine 1.-August-Feier und alljährlich eine mehrtägige Reise. War 2007 eine Gruppe von 24 Personen in Marrakesch, solls im kommenden März nach Barcelona gehen.