(63) Ent-Sorgen
Schönheit, doch auch Müll (Bild: Maggi Tarling)
Heute hatten die Stürme Ruhepause, und aus diesem Grunde machte ich wieder einmal die Runde mit Scrumpy unten am Strand. Dieses Strandgebiet ist im Sommer von vielen Touristen besucht. Zum Strandgebiet gehört eine Hügellandschaft, durch die nicht viele Autos fahren und man ohne Angst den Hund von der Leine lassen kann.
Was ich da gesehen habe liess mir wieder einmal die Haare zu Berge stehen. Eigentlich ein Erholungsgebiet nutzen es Einheimische als private Müllgrube. Da war praktisch eine ganze Wohnungseinrichtung, die Unbekannte kürzlich abgeladen haben. Man konnte alles haben von Betten, verschmutzten Matratzen, Fernseher, sogar Babybuggy, Sofa, Stühle, Kühlschrank, ja sogar einen Tisch und aufgerissenen Säcken mit Kleidern. Natürlich alles defekt. Scrumpy hat mir dann auch prompt eine alte Unterhose gebracht!
Nicht immer wächst Gras drüber
Uralte Autos werden z.B. in den Bergen einfach über einen Hügel geschoben. „Eines Tages ist alles überwachsen”, denken sich die Verursacher. Dabei hat es eine Mülldeponie, die von der ganzen Insel einfach zu erreichen ist und nicht einmal etwas kostet. Ist es Faulheit oder reut sie das Benzin, dorthin zu fahren?
Ich war fassungslos und ich kann es nicht verstehen, weil die Insel so langsam zugemüllt wird. Touristen hatten mich bereits im Sommer auf dieses Problem angesprochen und sie meinten, dass die Rhodier viel zu wenig für ihre Insel tun, sie hätten nur Interesse an dem Geld, das die Touristen ausgeben. Etwas dafür tun würden sie nicht. Ich konnte dem nichts entgegensetzen.
Wo der “Ghüder” hingehört
Eine deutsche Freundin von mir hat Fotos gemacht, die sie der Ortszeitung zuspielen will. Nützen wird es nicht viel, ausser, dass die Gemeinde vielleicht kurz vor der Saison 2008 “Grobputzete” macht und den Müll wegschafft. Es gibt hier leider keine “Ghüder“-Trennung. Erzählt man davon, wird man nur ausgelacht. Vorbilder für ihre Kinder sind die Väter und Mütter nicht, denn auch sie lehren nicht, dass man leere Flaschen und Papiere in Mülltonnen werfen kann und die Strassen eigentlich für etwas anderes gedacht sind. Es ist viel zu einfach und mit keinen Mühen verbunden, alles auf den Boden zu werfen, statt die nächste Mülltonne zu suchen.
Ich bin mir sicher, dass sich erst etwas ändern wird, wenn es ans Portemonnaie geht, d.h. wenn ein Gesetz verabschiedet wird, das die Verursacher mit einer empfindlichen Geldstrafe belastet.
21.12.2007 16:23
Der Müll ist wirklich ein riesiges Problem. Was mich im Urlaub krass gesagt “ankotzt”, ist aber die Tatsache, das sehr viele Touristen das genauso machen und spricht man sie drauf an, kriegt man gesagt, sie hätten schließlich für den Urlaub bezahlt. Sie schmeißen sogar Glasflaschen einfach so in die Gegend und wenn man Ihnen dann erklärt, das die in der Sonne wie ein Brennglas wirken und Waldbrände verursachen kann, dann wird gesagt, dafür gibt es ne Feuerwehr und was mich das überhaupt angehe, ich wäre ja wohl selber nur ein Touri. Da könnte ich echt aus der Haut fahren! Oft muss man aber auch ne Weile nach nem Mülleimer suchen. Genauso schlimm ist es an den Stränden, da wird alles liegengelassen, irgendwer wird es schon wegräumen, man hat ja schließlich Urlaub. Zu Hause wird der Müll getrennt usw. und im Urlaub von wegen Vorbildfunktion etc? Ne, die Eltern machen den Kids vor, wie man es nicht machen sollte.
Ja, Strafen wären nicht schlecht, denn wenn es an den eigenen Geldbeutel geht, dann werden die Leute schon lernen, wie es geht. Vielleicht sollten die Bürgermeister in den Orten sowas mal anfangen!
LG Haik
23.12.2007 15:20
Müll! Müll?
Ich habe meine neue Heimat als Paradies bezeichnet. Wenn ich diese griechische Müllgeschichte lese, kann ich mein Urteil über Nova Scotia nur wieder bestätigen.
Man findet an keinem Strand auch nur ein kleinen Fetzen Papier, die Menschen sind hier in dieser Beziehung gut erzogen. Und es gibt Daten, wo sich die Dorfbevölkerung
jeweils versammelt, um die Abfälle, die die Touristen auf die Strasse werfen, gemeinsam zu räumen. Ist das nicht toll?
i.baur
23.12.2007 19:11
Ein herzliches Hallo nach Canada! Ohne Müll wäre auch hier das Paradies! Vergleicht man Rhodos mit andern Ländern aus dem Süden, wäre die Müllsituation sicher etwa gleich. Canada ist wie Australien. Wenn ich bei meinem Sohn auf Besuch bin, fällt mir immer wieder auf, wie sauber das Land ist. So werden Leute, die nur einen kleinen Fetzen Papier auf die Strasse oder auch auf den Zugperron werfen, mit 500 Dollars bestraft. Ich bin überzeugt, dass Geldstrafen zu einer enormen Besserung führen würden.
23.12.2007 21:20
Das mit dem Muell hier auf der Insel ist so eine Sache. Um muell ordnungsgemaess zu beseitigen muss auch das Angebot dafuer da sein. Wenn ich zum Beispiel auf dem Weg von Trianda nach Rhodos (5Km) nur 2 Muelleimer finde oder von Rhodos nach Kalithea das gleiche habe,brauche icj mich ueber den Muell nicht zu wundern. Im uebrigen kann iman seit 6 Monaten nicht mehr zur Muelldeponie bringen, da diese geschlossen worden ist. Fuer den Sperrmuell gibt es nur eine Moeglichkeit, man muss zur City-Hall, einen Antrag stellen und fuer das Abholen bezahlen. Da die Griechen nicht gerade die fleissigsten sind, kann man sich ausrechnen wohin letzten Endes der Muell hin geht. Es dauert noch eine Weile bis Rhodos europaeisiert ist.
24.12.2007 8:10
Hallo Axel
Also, bei Afandou, nicht so weit weg von uns, ist eine Mülldeponie, und wir bringen noch heute den Bauschutt und andere grösseren Sperrmüll dorthin. Für den Rest des Mülls stehen an jeder Ecke die grünen Mülleimer herum, wo man den täglichen Müll entsorgen kann. Es ist halt einfacher, die leeren Petflaschen oder Kaffeebecher aus dem Auto zu werfen, als kurz anzuhalten und diese richtig zu entsorgen.
Mache mal einen Spaziergang vom Traganou-Strand zum Golfplatz, und dann siehst Du die Müllberge. Und die liegen nicht erst seit 6 Monaten dort.
Mit herzlichen Grüssen Maggi