Rhodos lebt nicht nur vom Tourismus alleine. Ein weiterer Verdienstzweig ist das flüssige Gold, das Olivenöl. Riesige Felder erstrecken sich über die ganze Insel. Nur ganz im Süden wird noch Gemüse angebaut. Die Olivenernte beginnt meistens Mitte bis Ende November. D.h. es sollte zuvor mindestens zweimal geregnet haben, damit sich die Früchte vollsaugen können.
Viele Familien haben Felder über die ganze Insel verteilt, und es ist für sie harte Arbeit, die Oliven alle zu ernten. Ich bin überzeugt, manche Familie ist froh, dass die Olivenbäume nur jedes zweite Jahr Früchte tragen.

Wo das Olivenöl herkommt

So auch bei einem unserer Freunde. Sein Vater hat 500 Bäume an 4 verschiedenen Orten. Ein Ort ist mitten in den Hügeln und schwer zugänglich. Ich wurde letzthin eingeladen mitzuhelfen, und um auch zu sehen, wie schwer die Arbeit ist. Seine grosse Ernte hatte er letztes Jahr. So mussten “nur” ca. 150 Bäume von der schweren Last befreit werden.

Olivenbäume, so weit das Auge reicht (Bild: Maggi Tarling)

Als ich dazukam, war bereits ein Riesentuch unter dem Baum, und unser Freund war daran, die Oliven mit einem speziellen neuartigen Gerät - angetrieben durch einen Generator - loszulösen. Viele Bauern arbeiten noch mit der altbewährten Methode, d.h. sie schlagen mit einem langen Stab auf die Aeste ein. Wir setzten uns mit gespreizten Beinen und vorgebeugtem Rücken auf kleine Stühle, und sammelten so das kostbare Gut. Dabei muss geachten werden, dass nicht zu viele Ästchen und Blätter mitkommen. Die Oliven werden dann in grosse Säcke abgefüllt und am Abend in die Mühle gebracht, die während der Saison 24 Stunden Betrieb hat.

Ich habe grosse Achtung vor dieser mühevollen Handarbeit, denn mir tat mein Hintern schon nach zwei Stunden weh und meinen Rücken spürte ich auch nicht mehr. Seither wundert es mich überhaupt nicht mehr, dass das Oel so teuer verkauft wird.

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