Hedy und Hans Peter Blaser
  Seit 1999 als "Pendler" in der Bresse (FRA).

(8) Lebt sich’s in Frankreich billiger als in der Schweiz?

Ãœber alles gerechnet meinen wir, dass Frankreich nicht grundsätzlich billiger ist, auch wenn der Index der Lebenshaltungskosten (siehe “Was kostete ein Café Crème“) etwas anders meint. Vielleicht liegt’s auch daran, dass wir es besonders häufig mit Handwerkern zu tun haben:

Geräte und Maschinen sind preislich auf Schweizer-Niveau. Die Mehrwertsteuer TVA beträgt fast 20 %, was einen ev. günstigeren Preis wettmacht. Für Hausrenovationen gilt z.Zt. ein reduzierter TVA-Ansatz von 5,5 %, das entsprechende Formular wird von jedem Handwerker angeboten.

Da, wenn man sie braucht

Vor grösseren Reparaturen informieren wir uns in der Nachbarschaft über die Wahl der Handwerker und haben so nur beste Erfahrungen gemacht in Bezug auf Arbeitsqualität, Einhaltung der Offerte, Regelung der Bezahlung. Bei Auftragserteilung muss meistens 1/3 des Endpreises bezahlt werden, nach einer gewissen Zeit folgt das zweite Drittel, am Tag nach Arbeitsende das dritte Drittel. Die Handwerker haben so die Möglichkeit, ohne viel eigenes Kapital ein Geschäft aufzubauen. Diese gute Seite hat aber leider auch eine negative. Aufgepasst: Damit man nicht an einen Betrüger gerät, sichert man sich irgendwo ab. Die Handwerker haben schätzungsweise 20 – 25 % tiefere Preise als in der Schweiz, das Material hingegen finden wir teuer, d.h. ähnlich wie in der Schweiz.
Was die Termine anbelangt, muss man meistens etwas geduldig sein, „à bientôt“ kann mehrere Monate heissen, solange man nicht in Not ist. Ist man „en panne“, sind unsere Retter aber in kürzester Zeit da - sehr sympathisch.

Wilde Glücksbringer

Vorsicht ist beim Kaminfeger geboten: Viele „wilde Kaminfeger“ kreuzen auf und möchten zu Fantasiepreisen die Kamine russen. Es empfiehlt sich, den Preis und die zu erbringende Leistung immer vor Arbeitsbeginn abzusprechen und auch hier am besten auf die Erfahrungen von Nachbarn oder Bekannten abzustellen. Sogar unser langjähriger Kaminfeger verlangte jedes Jahr mehrere Euros mehr, zuletzt bezahlten wir 45 Euro pro Kamin, das fanden wir dann für eine gut halbstündige Arbeit (3 Kamine = 135 Euro!) doch ein bisschen viel. Dieses Jahr kam ein neuer Kaminfeger vorbei, mit dem wir den Preis von 30 Euro pro Kamin aushandelten. Wichtig: für die Versicherung braucht es im Brandfall einen Nachweis einer regelmässigen Kaminreinigung. Wie es die zahlreichen Franzosen machen, die ihre Kamine selber reinigen, ist uns leider unbekannt.

Bis Morgen, Hedy und Hans Peter Blaser

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