Alfredo Marti
  Seit 1998 mit Ehefrau Anita an der Costa Dorada (ESP).

(342) Gut versorgt als Allgemeinpatient

Wie ich im letzten Beitrag berichtete, waren wir in Spanien zunächst privat versichert. Einige Zeit später haben wir zur sozialen (gesetzlichen) Versicherung gewechsel. Der grösste Teil der Spanier ist da versichert. Der Grund für den Wechsel? Ich hatte die Bemerkung „Sie sind da besser aufgehoben” nicht vergessen, als mich die Ärzte, als ich ernstlich krank wurde, ins allgemeine Spital schickten, obwohl ich Anrecht auf private Betreuung gehabt hätte. Natürlich hätte ich als Privatversicherter die Möglichkeit, unter ein paar Ärzten auszuwählen. Aber wenn wir zu unserem zugewiesenen Arzt gehen und es nicht klar ist, verweist dieser uns auch zu einem Spezialisten.
Die spanische “Seguridad Social” kostet uns gemeinsam monatlich nur 87.75 €, und wir bezahlen bis zu meinem 65. Lebensjahr nur 40 % an die Medikamente, ab 65 gar nichts mehr. Die Frau ist automatisch in der Versicherung eingeschlossen, auch wenn diese nicht das gleiche Alter des Mannes hat.

Medizinische Zentren übernehmen Triage und Massen-Checkups

In Katalonien funktioniert es so, wie im übrigen Spanien. Es gibt in jeder Ortschaft ein medizinisches Zentrum. Wenn man das erste Mal hin kommt, wird man einem Arzt zugeteilt, ähnlich einem Hausarzt, dieser macht die erste Abklärung. Ist es eine Kleinigkeit, verschreibt dieser Arzt die nötigen Medikamente. Ist es komplizierter oder braucht es spezielle Untersuchungen, wird man an den nächsten Spezialisten oder ins Spital weiterverwiesen. Wir haben bisher jedes Jahr eine grossen Checkup machen lassen, d. h. man geht zu seinem Arzt und sagt ihm, dass man eine Kontrolle machen möchte. Da er ja seine Patienten kennt und alle Untersuchungsprotokolle im Computer gespeichert hat, weiss er am besten, was kontrolliert werden muss. Er füllt das Untersuchungs-Protokoll aus, auf der die Analysenmöglichkeiten vorgedruckt sind und sagt einem das Datum, an dem einem im lokalen medizinischen Zentrum Blut und anderen Proben abgenommen werden. Meist sind dafür monatlich ein oder zwei besondere Tage vorgesehen. Man geht da hin und wartet, bis man namentlich aufgerufen wird und stellt sich in die Reihe, die dann abgearbeitet wird, was aber sehr schnell geht. In einem speziellen Raum steht an diesen Tagen ein halbes Dutzend Krankenschwestern bereit, die die Blutentnahme absolut professionell vornehmen. Pro Stunde kommen bestimmt um die 300 Personen an die Reihe. Etwa zehn Tage später verlangt man wieder ein Konsultation bei seinem Arzt, um die Untersuchungsergebnisse zu erfahren, nötige Medikamente verordnet zu bekommen oder bei Bedarf zu Untersuchungen bei einem Spezialisten weitergeleitet zu werden.

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Weiterführende Links 
(341) Ernstfall Meningitis

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