Ingrid Stocker Spitzers
  2007 in die Bresse (FRA) ausgewandert

(97) Umzug mit Ross und Wagen

Nach einiger Überlegung haben wir beschlossen, den Umzug selber und mit unserem Pferdeanhänger durchzuführen. Da wir die Wohnung in der Schweiz nicht gekündigt haben, gab es keine grossen Möbelstücke zu transportieren. Wir sind für den Umzug drei Mal hin und her gefahren, wobei jede Fahrt ca. 6 Std. dauerte.

An der Grenze gingen wir zuerst zum Schweizer Zoll für das Ausfuhrpapier. Das haben wir direkt vor Ort ausgefüllt: Adresse in der Schweiz, Bestimmungsland, als Beschreibung “Umzugsgut gemäß Liste” mit Angabe von Totalwert, Datum, Unterschrift und Zollstempel.

Drei Mal durch den Zoll - und zurück

Beim französischen Zoll wurden alle Dokumente kontrolliert, akzeptiert und mit dem Zollstempel versehen. Auf der von mir erstellten Liste wurden alle Waren, die an dem Tag den Zoll passierte, markiert. Für das Auto wurde ein separates Dokument ausgestellt, mit dem man in Frankreich eine französische Autonummer beantragen kann. Abschliessend wurde das Formular von der Zolldeklaration weiter ausgefüllt, datiert und von mir unterschrieben. Alles war in gut einer Stunde erledigt. Niemand kontrollierte die Sachen im Anhänger oder das Auto.

Das zweite Mal nahm die ganze Prozedur weniger Zeit in Anspruch, denn die Dokumente waren ja alle bereits erstellt. Lediglich die mitgebrachte Ware wurde wiederum auf der Liste markiert und datiert. Auch diesmal ohne Kontrolle. Offenbar haben wir einen ehrlichen Eindruck gemacht.

Rösser fuhren im Wagen

Bei der dritten Fahrt wurde die letzte “Ware” gezügelt, nämlich unsere Pferde, inkl. dem ganzen Stallmaterial (Sattel, Zaumzeug, Besen, Eimer, Schaufel usw.). Zum Glück habe ich einen Citroën Berlingo, der viel Ladefläche hat, so dass wir wirklich alles bis zum letzten Eimerchen bei dieser letzten Fahrt miteinpacken konnten.

Um die Pferde zu importieren braucht es neben dem Impfpass noch ein Zertifikat, das vom Tierarzt erstellt werden muss. Das benötigte jedoch einige Zeit. Glücklicherweise hat er uns das Dokument gerade 1 Tag vor unserer Abreise übergeben können.

Unser Pferdeanhänger ist eigentlich für 1 ½ Pferde gemacht. Da unsere beiden Pferdli jedoch nicht sehr gross sind (Stockmass 1.42m und 1.19m), passten sie zusammen gut rein. Sie waren auch gerade nicht zu schwer für mein Auto als Zugfahrzeug.
Das Einladen morgens um acht verlief, mit etwas Geduld, problemlos. Das war eine grosse Erleichterung, denn die beiden sind seit Jahren nicht mehr “Auto gefahren”. So haben wir ohne Stress den Zoll vor Mittagszeit erreichen können und uns eine Wartezeit von zwei Stunden erspart. Den Transport haben meine Tochter und ich gemeinsam gemacht, so dass wir uns beim Fahren abwechseln konnten.

Ab jetzt im neuen Zuhause zu Hause

Beim Zoll waren die Formalitäten, wie von der Douane versprochen, in 15 min. erledigt. Nach ca. 6 ½ Std. kamen wir ans Ziel. Das Tor hat Hans, der während unserer Abwesenheit das Haus betreut hatte, bereits weit geöffnet. Wir konnten also gerade hineinfahren. Das Ausladen der Pferde ging “rassig“. Sie waren offensichtlich froh wieder festen Boden unter den Füssen zu haben. Als wir sie dann auf die Weide brachten, war die erste Bewegung der beiden ein ausgiebiges Wälzen. Die grosse Boxe wurde erst betreten, als das Futter und Heu kam.

Die Ankunft der Pferde bedeutete für mich, das mein definitives Zuhause ab jetzt das Haus in der Bresse ist.